Feuerwehrhaus in Attenkirchen: Kaufvertrag geplatzt – Was nun?
Die Bürgerversammlung in Attenkirchen am 2.12.2025 beleuchtet wichtige Themen wie Feuerwehrhaus, Kinderbetreuung und Glasfaserausbau.

Feuerwehrhaus in Attenkirchen: Kaufvertrag geplatzt – Was nun?
In der kleinen Gemeinde Attenkirchen war am 2. Dezember 2025 viel los. Gut 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger versammelten sich im Bürgersaal, um an der Bürgerversammlung teilzunehmen. Bürgermeister Mathias Kern präsentierte einen umfassenden Rechenschaftsbericht über die aktuelle Lage der Gemeinde. Wie Merkur berichtet, dürfen sich die Familien in Attenkirchen freuen: Alle bedürftigen Kinder finden einen Platz in der Krippe und im Kindergarten, und es sind sogar noch einige Plätze frei. Dies ist das Ergebnis einer deutlichen Aufstockung des Personals, um die Betreuung zu verbessern. Die Ausgaben der Gemeinde fließen unübersehbar in den Bereich Kinderbetreuung, der zurzeit höchste Priorität genießt.
Doch nicht alles läuft rund in der Gemeinde. Die angestrebte Errichtung eines Seniorenheims scheitert an wirtschaftlichen Gründen. In diesem Zusammenhang wurden auch die Pflege-WGs und eine geplante Hausarztpraxis im Baugebiet am Bachfeld als nicht tragfähig erachtet. Die Gemeinde denkt immerhin über mögliche Entwicklungen im Baugebiet „Weihersdorfer Feld“ nach.
Feuerwehrhaus in der Warteschlange
Ein besorgniserregender Rückschlag betrifft das geplante neue Feuerwehrhaus. Der ursprüngliche Kaufvertrag aus dem Jahr 2019 ist nach geltendem Recht als nichtig erachtet worden, sodass das betreffende Grundstück der Gemeinde nicht rechtlich gehört. Diese Nachricht hat nicht nur den Bürgermeister, sondern auch die Anwesenden bei der Bürgerversammlung überrascht. „Es gibt keine alleinige Schuld“, stellt Mathias Kern klar, und betont, dass Gespräche mit dem Eigentümer bereits im Gange sind.
Das Projekt, dessen Kosten mittlerweile auf 4,6 Millionen Euro angestiegen sind, könnte sich dadurch erheblich verzögern.
Im Hintergrund läuft der Plan, die Altlasten des alten Feuerwehrhauses an der Schulstraße zu beseitigen, das trotz überfüllter Räumlichkeiten lange nicht mehr zeitgemäß ist. Der Gemeinderat hatte ursprünglich den Neubau im Gewerbegebiet am Bachfeld ins Auge gefasst, doch die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die allgemein steigenden Baupreise machten den Plan teuer. So wurde das Projekt gut durchdacht: Die Baukosten sind durch Einsparungen, wie etwa weniger Sozialtrakt und reduzierte Toiletten im ersten Stock, und die Verpachtung einer Photovoltaikanlage etwas eingedämmt worden. Dennoch bleibt die Finanzierung unsicher, und eine mögliche Kreditaufnahme könnte nötig werden.
Wasser vor großen Herausforderungen
Ein weiteres spannendes Thema bei der Bürgerversammlung war der Wasserstreit. Nachdem eine Einigung erzielt wurde, ist die Gefahr, dass das Wasser abgedreht wird, gebannt. Trotzdem ist die Unabhängigkeit bei der Wasserversorgung ein Ziel der Gemeinde, insbesondere durch den möglichen Bau eines Brunnens zwischen Obermarchenbach und Unterappersdorf. Erste Ergebnisse der geplanten Probebohrungen werden bereits im nächsten Monat, im Februar, erwartet.
Die Herausforderungen zeigen, dass die Gemeinde Attenkirchen vor einer Vielzahl an Themen steht, die aktiv angegangen werden müssen. Wie Süddeutsche hervorhebt, plant die Gemeindeverwaltung, viele der bevorstehenden Arbeiten in Eigenleistung zu bewerkstelligen – ein Ansatz, der den Zusammenhalt und die Eigenverantwortung der Bürger fördern soll.
Die Bürgerversammlung, ein Platz, an dem der Austausch zwischen Einwohnerschaft, Verwaltung und politischen Vertretern gefördert wird, kommt somit einer wichtigen Rolle zu, um diese Themen gemeinsam anzugehen. Der Begriff „Bürgerversammlung“ wird in Deutschland in verschiedenen Kontexten genutzt und ist nicht rechtlich verbindlich, spielt aber für die lokale Demokratie eine entscheidende Rolle.