Gesundheitsrisiken durch Nachtflüge: Freising startet Podiumsdiskussion!

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Podiumsdiskussion in Freising am 24. November zu Gesundheitsrisiken durch Ultrafeinstaub und Nachtflüge vom Flughafen München.

Podiumsdiskussion in Freising am 24. November zu Gesundheitsrisiken durch Ultrafeinstaub und Nachtflüge vom Flughafen München.
Podiumsdiskussion in Freising am 24. November zu Gesundheitsrisiken durch Ultrafeinstaub und Nachtflüge vom Flughafen München.

Gesundheitsrisiken durch Nachtflüge: Freising startet Podiumsdiskussion!

In Freising wird am Montag, den 24. November, ein wichtiges Podiumsgespräch des Bürgervereins stattfinden, das sich mit den Gesundheitsrisiken rund um den Münchner Flughafen beschäftigt. Ab 20 Uhr im Lindenkeller geht es insbesondere um das Thema Ultrafeinstaub und die Belastungen durch Nachtflüge. Zu den diskutierenden Experten zählen unter anderem die Landtagsabgeordneten Benno Zierer von den Freien Wählern, Johannes Becher von den Grünen sowie SPD-Stadtrat Peter Warlimont. Auch Staatsminister Florian Herrmann von der CSU könnte dabei sein, auch wenn seine Teilnahme noch nicht bestätigt ist. Der Bürgerverein hat sich vor neun Jahren aus einer lokalen Initiative gegen den Flughafenausbau gegründet und setzt sich seither intensiv für eine Reduzierung der Lärm- und Schadstoffbelastungen in der Region ein.

Laut aktuellen Berichten verbraucht der Münchner Flughafen täglich bis zu eine halbe Million Liter Kerosin für Landungen, Rollbewegungen und Starts. Das erzeugt eine erhebliche Menge an hochgiftigen Luftschadstoffen, die die Atemluft vor Ort erheblich belasten. Für den Bürgerverein stehen die bestehenden Nachtflugregelungen, die seit 2001 in Kraft sind, zur Diskussion, da sie als überholt und dringend revisionsbedürftig angesehen werden. Es wird ein fehlendes politisches Engagement zur Reduzierung der Gesundheitsrisiken deutlich, obwohl diese durch wissenschaftliche Dokumentationen gut belegt sind. Das Umweltbundesamt unterstreicht die Gesundheitsgefahren, die von Luftschadstoffen ausgehen, und weist darauf hin, dass ultrafeine Partikel in das Lungengewebe eindringen können, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führt.

Hohe Ultrafeinstaubwerte in der Region

Aktuelle Messungen, die von der Universität Bayreuth im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums durchgeführt wurden, zeigen alarmierend hohe Ultrafeinstaubwerte in der Nähe des Flughafens. In Hallbergmoos wurden 7.800 Partikel pro cm³ erfasst, in Freising sogar 8.400. Diese Werte sind vergleichbar mit anderen großen Städten wie Augsburg (7.400) und Regensburg (8.300). Der Flughafen selbst kritisiert jedoch die im Bericht des Bürgervereins präsentierten Messergebnisse und argumentiert, dass es aktuell keine von der EU oder WHO festgelegten Grenzwerte für die gesundheitliche Bewertung von ultrafeinen Partikeln gebe berichtet BR.

Der Flughafen betont zudem, dass die Messinstrumente des Bürgervereins angeblich nur für Innenräume geeignet sind und die jeweilige Messstation des BUND Naturschutz nicht den Anforderungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes entspricht. Gleichzeitig unterstützt der Flughafen die Messungen durch eine mobile Luftgütemessstation und stellt überall im Umfeld Daten zum Flugverkehr zur Verfügung. Auch anderswo in Deutschland, etwa an den Flughäfen in Frankfurt und Berlin, finden zeitweise ähnliche Messungen durch externe Stellen statt.

Politische Maßnahmen gefordert

Trotz der kritischen Stimmen gibt es seitens des Münchner Flughafens Bestrebungen, den Ausstoß von Ultrafeinstaub zu senken. So werden bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, etwa die Reduzierung des Einsatzes von Hilfsturbinen und die Nutzung regenerativer Treibstoffe. Initiativen, die auf nachhaltigen Luftfahrttreibstoff setzen, der aus Forstabfällen und Haushaltsmüll gewonnen wird, nehmen ebenfalls Fahrt auf.

Die Gesundheit der Bevölkerung steht im Fokus, und der Bürgerverein fordert nachdrücklich politische Maßnahmen, um die Risiken für Anwohner und Beschäftigte deutlich zu minimieren. Laut dem Umweltbundesamt ist die Luftqualität in Deutschland zwar insgesamt besser geworden, dennoch sind die aktuellen EU-Grenz- und Zielwerte für Luftschadstoffe nicht ausreichend, um gesundheitliche Risiken vollständig zu vermeiden. Damit liegt die Verantwortung nicht nur auf der Seite der Flughafenbetreiber, sondern auch bei der Politik, die sich für wirksame und zukunftsorientierte Lösungen einsetzen muss.