Wirtschaftsgipfel in Grafenau: Aiwanger warnt vor Verlust der Wettbewerbsfähigkeit!
Der 28. Grafenauer Wirtschaftsgipfel vereint Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Hubert Aiwanger diskutiert Herausforderungen für Unternehmen.

Wirtschaftsgipfel in Grafenau: Aiwanger warnt vor Verlust der Wettbewerbsfähigkeit!
Der traditionell etablierte Grafenauer Wirtschaftsgipfel, der heuer zum 28. Mal stattfand, brachte einmal mehr hochkarätige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft in die Region. Unter den Gästen befanden sich Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Ebner sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner. Besonders prominent war der Stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der als Hauptredner auftrat und die wirtschaftspolitische Lage im Land ins Auge fasste. Wie muw-nachrichten berichtet, thematisierte Aiwanger die Herausforderungen, die derzeit auf deutschen Unternehmen lasten.
Aiwanger zeichnete ein Bild der angespannten wirtschaftlichen Situation im Land, besonders im Kontext steigender Lohnkosten und der Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland. Er forderte eine drastische Senkung von Steuern und Abgaben, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Dazu kamen weitere Forderungen, etwa eine Einsparung der Stromsteuer sowie die Vereinfachung bürokratischer Genehmigungsverfahren – Probleme, die viele Unternehmer im Bayerischen Wald gut kennen. Diese Kritik an der Bürokratie wurde auch von Aiwanger als eines der größten Hemmnisse für Unternehmen bezeichnet. Geprägt von hohen Energiekosten und der Belastung durch bürokratische Hürden fühlen sich viele Unternehmen in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt, wie bayern.de erläutert.
Wichtige Themen auf dem Tisch
Im Verlauf der Veranstaltung wurden zahlreiche Themen diskutiert, deren Relevanz nicht nur regional, sondern national spürbar ist. Im Mittelpunkt standen unter anderem renten-, sozialpolitische Fragen, die immer drängendere Bürokratie, geplante Infrastrukturprojekte sowie herausfordernde Aspekte der Energiepolitik. Moderiert von Jürgen Greipl, der auch auf die geringe Arbeitszeit in Deutschland im Vergleich zu anderen OECD-Staaten hinwies, erhob sich die Frage, wie notwendige Reformen aussehen könnten. Greipl mahnte erneut an, die Steuerbelastung zu reduzieren und die unnötigen Dokumentationspflichten abzubauen.
Betrachtet man die gesamtwirtschaftliche Lage, wird deutlich, dass Deutschlands Wirtschaft im letzten Jahr um 0,3 Prozent geschrumpft ist. Ein Report des Bundesfinanzministeriums führte die Ursachen auf den anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, steigende Zinsen und eine schwache weltwirtschaftliche Entwicklung zurück. Die strukturellen Herausforderungen sind gravierend: Geopolitische Zeitenwende, demografischer Wandel, hohe Bürokratie sowie die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung stellen die Verantwortlichen vor große Aufgaben. Prognosen sehen für 2024 einen leichten Zuwachs des BIP um 0,2 Prozent vor, was jedoch nicht über die bestehenden Probleme hinwegtäuschen kann, wie in bundesfinanzministerium.de beschrieben.
Die regionale Perspektive
Im Landkreis Freyung-Grafenau wird besonders Wert auf die Gewinnung von Fachkräften gelegt. Ein weiterer Fokus der Veranstaltung war das „Exzellente Blockpraktikum“, das die medizinische Versorgung im ländlichen Raum fördern soll. Die Imagekampagne „MADE in FRG“ steht ebenfalls in den Startlöchern und soll die regionale Identität stärken.
Der Grafenauer Wirtschaftsgipfel hat sich über die Jahre als Plattform etabliert, um zwischen Wirtschaft und Politik einen fruchtbaren Austausch zu fördern und Lösungen für drängende Herausforderungen zu entwickeln. In diesem Jahr wurde der Grafenauer Stadtbär an Minister Aiwanger überreicht, ein Symbol für die enge Verbundenheit von Politik, Wirtschaft und der Bevölkerung in der Region. Ein gutes Zeichen dafür, dass Dialog und Zusammenarbeit auch in schwierigen Zeiten hoch im Kurs stehen.