Prozess um Entführung der Block-Kinder: Sitzung fällt aus!

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Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder kommt es zu Verzögerungen aufgrund einer Krankheit. Die Angeklagte, Christina Block, bestreitet die Vorwürfe.

Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder kommt es zu Verzögerungen aufgrund einer Krankheit. Die Angeklagte, Christina Block, bestreitet die Vorwürfe.
Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder kommt es zu Verzögerungen aufgrund einer Krankheit. Die Angeklagte, Christina Block, bestreitet die Vorwürfe.

Prozess um Entführung der Block-Kinder: Sitzung fällt aus!

Der Prozess um die Entführung der Block-Kinder wird abermals unterbrochen. Wie radiorsg berichtet, kam es zu dieser Unterbrechung aufgrund eines plötzlichen Krankheitsfalls eines Prozessbeteiligten. Die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt gab bekannt, dass der Verhandlungstag am Mittwoch verkürzt und der Termin für Donnerstag aufgehoben wurde. Die geladenen Zeugen wurden über die Terminverschiebung in Kenntnis gesetzt.

Der Prozess findet vor dem Hamburger Landgericht statt, wo die Unternehmerin Christina Block angeklagt ist. Es wird ihr vorgeworfen, während eines Sorgerechtsstreits in der Silvesternacht 2023/24 den Auftrag zur Entführung ihrer eigenen Kinder aus der Obhut ihres Ex-Manns in Dänemark gegeben zu haben. Christina Block, die Tochter des Steakhaus-Gründers Eugen Block, bestreitet die Vorwürfe vehement. Neben ihr stehen fünf weitere Mitangeklagte vor Gericht.

Der Sorgerechtsstreit

Die Situation rund um Christina Block ist komplex und wirft ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten im internationalen Familienrecht. Diese wurden durch einen gescheiterten Versuch, eine Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe einzureichen, nicht einfacher. Nach ihrer Trennung zog der Vater mit seiner neuen Frau nach Dänemark, wo er ab 2015 eine Umgangsregelung für die Kinder einführte, die Wochenenden beim Vater vorsah. Doch nach einem Wochenende im August 2021 brachte der Vater die Kinder nicht zurück, was die Situation zuspitzte. Dänische Gerichte hatten schließlich schwerwiegende Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Kinder, was zu einer Entziehung des Sorgerechts für Christina Block führte.

Experten wie der Anwalt Peter Junggeburth kritisieren die Handhabung der Gefahrenregelung und deren mögliche Auswirkungen auf die Beziehung zu den Kindern. Der zentrale Aspekt bei familienrechtlichen Streitigkeiten, das Kindeswohl, wird in diesem Fall besonders herausgefordert. Während die deutsche und dänische Rechtsprechung sich einig waren, dass das Zurückhalten der Kinder rechtswidrig war, entschied ein dänisches Gericht dennoch zu Gunsten des Vaters, was die Komplexität des Sorgerechts von internationalem Charakter verdeutlicht.

Internationale Herausforderungen

Im Hintergrund spielen zahlreiche internationale Vorschriften eine Rolle, die für solche Fälle relevant sind. Das Bundesjustizamt sieht sich als zentrale Behörde, die Verfahren zur Rückführung entführter Kinder laut dem Haager Kindesentführungsübereinkommen einleitet. Die Brüssel II b-Verordnung und das Haager Kinderschutzübereinkommen ergänzen sich dabei; sie helfen dabei, Sorgerechtsentscheidungen innerhalb Europas zu regeln und zu vollstrecken.

Die Themen Kindeswohl und nationale Gerichtsbarkeit stellen im konkreten Fall eine Gratwanderung dar. In der aktuellen Situation leben die Kinder seit dem 3. Januar 2025 wieder bei ihrer Mutter, nachdem sie in einer dramatischen Aktion in der Silvesternacht 2024 nach Deutschland gebracht wurden. Doch das dänische Gericht hat dem Vater das alleinige Sorgerecht übertragen, während die deutschen Gerichte sich als unzuständig erklärten.

Diese laufenden Prozesse werfen nicht nur Fragen über die rechtlichen Rahmenbedingungen auf, sondern auch über die emotionalen Tragödien, die sich hinter solchen Streitigkeiten verbergen. Die Debatten über Reformen im Familienrecht, die die Rechte beider Elternteile schützen sollen, nehmen an Bedeutung zu, während die Suche nach einer Lösung für die betroffenen Familien weitergeht.