Aidhausen wählt: Bürgermeisteramt wird endlich hauptamtlich!

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In Aidhausen im Kreis Haßberge wird das Ehrenamt des Bürgermeisters künftig hauptamtlich. Die nächste Kommunalwahl findet am 8. März 2026 statt.

In Aidhausen im Kreis Haßberge wird das Ehrenamt des Bürgermeisters künftig hauptamtlich. Die nächste Kommunalwahl findet am 8. März 2026 statt.
In Aidhausen im Kreis Haßberge wird das Ehrenamt des Bürgermeisters künftig hauptamtlich. Die nächste Kommunalwahl findet am 8. März 2026 statt.

Aidhausen wählt: Bürgermeisteramt wird endlich hauptamtlich!

In einem wegweisenden Schritt hat der Gemeinderat von Aidhausen im Kreis Haßberge beschlossen, das Bürgermeisteramt künftig hauptamtlich zu führen. Dies geschah mit einer klaren Mehrheit von 10 zu 3 Stimmen. Der derzeitige Bürgermeister Dieter Möhring von den Freien Wähler, der momentan noch ehrenamtlich tätig ist, hat angekündigt, sich erneut zur Wahl zu stellen. Die nächste Kommunalwahl in Bayern steht dabei bereits am 8. März 2026 bevor. Dies könnte eine signifikante Wende für die rund 1.647 Einwohner der Gemeinde werden.

Der Beschluss in Aidhausen reiht sich in eine bundesweite Tendenz ein, die darauf abzielt, die Bürgermeisterämter insbesondere in kleineren Gemeinden attraktiver zu gestalten. Wie kommunal.de berichtet, haben Änderungen in Bayern seit 2023 zur Folge, dass Bürgermeisterämter bereits in Gemeinden mit mehr als 2.500 Einwohnern hauptamtlich ausgeübt werden können. Vor dieser Reform lag die Grenze bei 5.000 Einwohnern. Diese Initiative soll vor allem Frauen ermutigen, politische Ämter zu übernehmen und die Herausforderungen der Kommunalpolitik zu bewältigen.

Herausforderungen für Ehrenamtliche

Die Situation der ehrenamtlichen Bürgermeister in Deutschland wird zunehmend prekär. Laut tagesschau.de sind etwa 60 Prozent der 10.788 Bürgermeister in Deutschland im Ehrenamt tätig. Diese finden sich oft in einem Dilemma: Die Anforderungen an ihre Rolle steigen, während die Wertschätzung und die Unterstützung abnehmen. Uwe Jannaschk, der ehrenamtliche Bürgermeister von Rettershain, beschreibt seine Tätigkeit als „One-Man-Show“ und kämpft mit einem wachsenden Zeitaufwand, der im Durchschnitt bei 20 Stunden pro Woche liegt.

Die finanzielle Situation vieler Gemeinden ist ebenfalls angespannt. Viele kommunale Haushalte zeigen ein Minus, und die Abhängigkeit von Schlüsselzuweisungen verstärkt die Schwierigkeiten. Dies wird durch die zunehmende bürokratische Komplexität und diverse Regelungen, wie beispielsweise das KiTa-Qualitätsgesetz, verschärft, welches hohe zusätzliche Kosten für Gemeinden bedeutet. Experten fordern daher umfassende Strukturveränderungen, um die kommunalen Finanzen zu verbessern.

  • 45% der ehrenamtlichen Bürgermeister haben ihren Hauptberuf reduziert.
  • 27% sind nicht berufstätig, meist Rentner.
  • Die monatliche Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Bürgermeister variiert stark, in Bayern zwischen 3.731 Euro und 6.888 Euro, abhängig von der Gemeindegröße.

In einer Zeit, in der die Komplexität der kommunalen Aufgaben ständig wächst, haben hauptamtliche Bürgermeister wie Birgit Steinsdorfer aus Rohr demonstriert, wie notwendig eine professionelle Besetzung ist. Sie hebt hervor, dass ihre Vergütung von 6.100 Euro brutto pro Monat die zahlreichen Aufgaben, die auf einem hauptamtlichen Bürgermeister lasten, rechtfertigt.

Letztlich zeigt sich, dass der Beschluss in Aidhausen Teil eines größeren Trends sind, der die Kommunalpolitik nachhaltig verändern könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Umsetzung dieser Reformen auf die kommunalen Strukturen und die Wertschätzung für politische Ämter auswirken wird.