Krise bei der Deutschen Bahn: Minister fordern entschlossene Reformen!

Krise bei der Deutschen Bahn: Minister fordern entschlossene Reformen!
Kronach, Deutschland - Die Deutsche Bahn steckt ganz schön in der Klemme. Wie frankenpost.de berichtet, ist die Situation so ernst, dass sogar der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) unzufrieden mit der Leistung des Konzerns ist. Gerüchte über einen Wechsel an der Spitze der Deutschen Bahn kursieren schon seit Monaten, doch Schnieder betont, dass es nicht allein um einen Chefwechsel geht. Der Minister fordert grundsätzliche strukturelle Änderungen und eine langfristige Strategie, die bis Spätsommer 2025 erarbeitet werden soll.
Wie es scheint, gibt es im Koalitionsvertrag der neuen Regierung bereits Vorgaben, die eine Neuaufstellung des Vorstands und Aufsichtsrats der Deutschen Bahn sowie der Tochtergesellschaft DB InfraGo fordern. Ziel ist es, mehr Fachkompetenz im Unternehmen zu gewährleisten und eine Verschlankung zu erreichen. Minister Schnieder hat angekündigt, sich erst nach der Strategieerabeitung den Personalfragen zu widmen, was besonders die Zukunft von Bahnchef Richard Lutz betrifft.
Verschärfung der Krise im Güterverkehr
Erschwerend kommt hinzu, dass die Deutsche Bahn auch im Güterverkehr massive Probleme hat. Die Bilanzpressekonferenz am 27. März zeigte besorgniserregende Entwicklungen, wie verkehrsrundschau.de berichtet. Im letzten Jahr musste der Konzern einen Verlust von 1,8 Milliarden Euro hinnehmen. Besonders die Güterverkehrssparte DB Cargo hat darunter gelitten und verzeichnete ein bereinigtes EBIT von über 350 Millionen Euro Verlust. Die Verkehrsleistung ging um 7,9% zurück, was unterstreicht, dass hier Handlungsbedarf besteht.
Das Sanierungsprogramm „S3“ zielt darauf ab, die Situation zu stabilisieren. Hierbei sollen bis zum Jahr 2027 rund 10.000 Stellen eingespart werden, vor allem in der Verwaltung. Dennoch bleiben auch große Investitionen notwendig: Insgesamt benötigt die Deutsche Bahn bis zu 150 Milliarden Euro aus dem Infrastrukturfonds der Bundesregierung und weitere 142 Milliarden Euro bis 2034 aus dem regulären Haushalt.
Verkauf der DB-Tochter Schenker geplant
Ein weiterer Schritt zur Stabilisierung könnte der geplante Verkauf der Logistiktochter Schenker sein. Minister Volker Wissing (FDP) hat klar gemacht, dass sich die Deutsche Bahn stärker auf ihr Kerngeschäft im Schienenverkehr konzentrieren soll. Dabei sieht der Minister die Ausgliederung von Schenker als wichtigel für ein international tätiges Unternehmen an, das besser außerhalb des Konzerns agieren kann. Dies könnte helfen, den Schuldenstand der Bahn zu reduzieren und gleichzeitig mehr Raum für die dringend nötige Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur zu schaffen.
Die Deutsche Bahn scheint also vor einem grundlegenden Umbruch zu stehen, der nicht nur die Unternehmensstruktur betrifft, sondern auch weitreichende Folgen für die Zukunft des Schienenverkehrs in Deutschland haben könnte. Jetzt bleibt abzuwarten, wie die geplanten Maßnahmen zum Tragen kommen und ob sie den gewünschten Erfolg bringen können.
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Ort | Kronach, Deutschland |
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