München mobilisiert: Antirassistische Demo unter umstrittenen Vorzeichen!

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Mobilisierung für antirassistische Demo in München am 31.10.2025: Diskussionen um PSMUC, Antisemitismus und Protestgruppen.

Mobilisierung für antirassistische Demo in München am 31.10.2025: Diskussionen um PSMUC, Antisemitismus und Protestgruppen.
Mobilisierung für antirassistische Demo in München am 31.10.2025: Diskussionen um PSMUC, Antisemitismus und Protestgruppen.

München mobilisiert: Antirassistische Demo unter umstrittenen Vorzeichen!

In München läuft die Mobilisierung für eine antirassistische Demonstration, die am 31. Oktober 2025 stattfinden soll. Führende Akteure sind Antifagruppen, Gewerkschaften, Antirassismusinitiativen und NGOs, die sich gegen Rassismus solidarisieren wollen. Besonders umstritten ist jedoch die Beteiligung des Münchner Ablegers von Palästina Spricht, kurz PSMUC. Innerhalb der Mobilisierung gibt es gemischte Reaktionen. Während einige Gruppen im Barrio Olga Benario sich über die Präsenz von PSMUC freuen, drücken andere links und bürgerlich orientierte Stimmen ihre Bedenken aus.

Die Antifagruppen und andere Organisationen sehen sich einer kritischen Diskussion gegenüber. In einer 31-seitigen Stellungnahme des AKM wird PSMUC als „stabile Genoss:innen“ bezeichnet. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit mit PSMUC von einer Broschüre der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (FIRM) infrage gestellt, die antisemitische Tendenzen innerhalb der Gruppe dokumentiert. Diese kontroversen Ansichten machen die aktuelle Mobilisierung zu einer komplizierten Angelegenheit, die zeigt, wie sensibel das Thema im öffentlichen Diskurs ist.

Antisemitismus und pro-palästinensische Proteste

Die Diskussion über Antisemitismus ist in Deutschland seit den massiven Protesten im Oktober nach dem Angriff der Hamas in Israel wieder auf YouTube. Laut einem Bericht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) nahm die Zahl antisemitischer Vorfälle nach dem Massaker am 7. Oktober 2023 stark zu. Von diesem Datum bis Ende 2024 wurden 2.225 Versammlungen mit antisemitischen Inhalten dokumentiert, was einen dramatischen Anstieg im Vergleich zu den 1.636 Versammlungen vor dem Terrorangriff darstellt.

Ein besonders beunruhigendes Merkmal dieser Vorfälle ist, dass 89 Prozent der antisemitischen Ausdrücke in einem Zusammenhang mit Israel stehen. Aufrufe zur Vernichtung Israels und die Unterstützung der Hamas sind nicht selten. Die von RIAS dokumentierten Vorfälle zeigen eine besorgniserregende Normalität in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus in Deutschland. Es ist eine alarmierende Entwicklung, die auch das Klima bei Demonstrationen prägt.

Die Ergebnisse der Studie

Eine Studie der Universität Mannheim, die 3.702 Teilnehmer verschiedenster Altersgruppen befragt hat, bringt Licht ins Dunkel. Die Untersuchung legt nahe, dass junge, linksorientierte Menschen stark pro-palästinensisch eingestellt sind, aber diese Ansichten kaum mit traditionellem Antisemitismus in Verbindung stehen. Junge linke Akademiker scheinen am wenigsten von antisemitischen Einstellungen beeinflusst zu sein, was im Kontrast zu Gruppen steht, bei denen traditioneller Antisemitismus vorherrscht, vor allem bei über 65-Jährigen, die tendenziell politisch rechts stehen.

Die Studie weist jedoch auf eine sogenannte „mittelstarke Korrelation“ zwischen pro-palästinensischen Einstellungen und antizionistischem Antisemitismus hin. Diese Haltung wird gefährlich, da sie Juden kollektiv für die Politik Israels verantwortlich macht. Gleichwohl gibt es in der deutschen Gesellschaft einen großen Konsens in Bezug auf grundlegende Fragen des Nahostkonflikts: 82 Prozent der Befragten befürworten das Existenzrecht Israels.

Inmitten dieser Diskussionen und Konflikte ist die Mobilisierung für die Demo in München eine klare Antwort auf gesellschaftliche Herausforderungen. Wenn auch die kritischen Stimmen über die Zusammenarbeit mit PSMUC nicht verstummen, bleibt der Kampf gegen Rassismus ein zentrales Anliegen, das auch in der kommenden Demonstration deutlich gemacht werden soll. Wie es sich entwickeln wird, bleibt mit Spannung abzuwarten.