München modernisiert: Neues S-Bahn-Stellwerk am Ostbahnhof gestartet!

Am Münchner Ostbahnhof werden neue elektronische Stellwerke in Betrieb genommen, um S-Bahn-Störungen zu reduzieren und die Pünktlichkeit zu verbessern.

Am Münchner Ostbahnhof werden neue elektronische Stellwerke in Betrieb genommen, um S-Bahn-Störungen zu reduzieren und die Pünktlichkeit zu verbessern.
Am Münchner Ostbahnhof werden neue elektronische Stellwerke in Betrieb genommen, um S-Bahn-Störungen zu reduzieren und die Pünktlichkeit zu verbessern.

München modernisiert: Neues S-Bahn-Stellwerk am Ostbahnhof gestartet!

Die Münchner S-Bahn fährt bald in eine neue Ära: Ab diesem Wochenende wird ein hochmodernes Elektronisches Stellwerk am Ostbahnhof in Betrieb genommen. Damit wird ein System ersetzt, das nicht nur in die Jahre gekommen ist, sondern auch für zahlreiche Verspätungen verantwortlich war. Der Altbestand, ein Relais-Stellwerk aus dem Jahr 1971, trug zu 15 Prozent aller S-Bahn-Verspätungen bei. Diese Modernisierung wurde von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gefeiert, und der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Berthold Huber, betonte die Wichtigkeit dieser Änderungen für die Pünktlichkeit der Züge, die in den vergangenen Jahren stark in den Fokus gerückt ist, hauptsächlich aufgrund infrastruktureller Probleme.

Das neue Stellwerk am Ostbahnhof wird nicht nur den Verkehr an diesem zentralen Punkt steuern, sondern auch dessen Umgebung. Technisch gesehen handelt es sich um zwei neue elektronische Stellwerke, eines davon am Leuchtenbergring, die die Relais-Technik der 1970er Jahre ablösen und als die modernsten in Deutschland gelten. In insgesamt 8.000 Abnahmestunden bearbeiteten neun Prüfer und Helfer alles Nötige, um nun den reibungslosen S-Bahn-Verkehr zu sichern. Über 400 Kilometer Kabel wurden verlegt und rund 100 Signale aufgestellt, was die umfangreiche Natur dieses Projekts unterstreicht. Die Gesamtkosten für die neuen Stellwerke belaufen sich auf 222 Millionen Euro, ein großer Schritt in die Zukunft.

Baustellen und Verzögerungen

Leider verlief der Weg zu diesem Fortschritt nicht ganz ohne Steinchen: Bereits im Oktober 2021 begann der Bau des neuen Stellwerks, jedoch kam es immer wieder zu Verzögerungen, sodass die Inbetriebnahme erst für 2025 angesetzt werden konnte. Schwierigkeiten bei der Anbindung an die alte Technik und bauliche Umsetzungsprobleme waren nur einige der Hürden, die überwunden werden mussten. Auch die Notwendigkeit für hochspezialisierte Fachkräfte stellte eine Herausforderung dar. Politische Stimmen äußerten sich kritisch zur Deutschen Bahn und den entstehenden Komplikationen.

Die neue Technik verspricht, die Zuverlässigkeit des S-Bahn-Betriebs erheblich zu steigern. Verkehrsverbände wie Pro Bahn machen auf die positiven Erfahrungen mit ähnlichen neuen Stellwerken beispielsweise in Pasing aufmerksam. Jedoch bleibt die Frage der Zuverlässigkeit bei Außenstrecken bestehen, wo in der Vergangenheit immer wieder Probleme aufgetreten sind.

Was bringt die Zukunft?

Die Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks wird eine Woche in Anspruch nehmen, während der die Stammstrecke gesperrt werden muss. Die gesamte Pünktlichkeit der S-Bahn lag im Jahr 2024 bei 87 Prozent und zeigt, dass über 50 Prozent der Verspätungen auf infrastrukturelle Störungen zurückzuführen sind. Das neue System soll diesen Missständen entgegenwirken und die Pünktlichkeit weiter verbessern.

Markus Söder äußerte zudem Bedenken über den Eröffnungstermin der zweiten Stammstrecke, die für die Zukunft des S-Bahn-Verkehrs unumgänglich ist. Die Umgestaltung der aktuellen Infrastrukturen gehört zu einer Vielzahl ähnlicher Großprojekte nationwide, wie etwa dem neuen elektronischen Stellwerk in Düsseldorf, das ebenfalls darauf abzielt, den Bahnverkehr zu optimieren und die Zuverlässigkeit für Pendler zu erhöhen.

Die Hoffnung ist groß, dass die Schritte, die nun in München unternommen werden, nicht nur die Pünktlichkeit, sondern auch die allgemeine Kundenzufriedenheit steigern. Ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die S-Bahn auf Kurs zu bringen, werden die kommenden Monate zeigen. Für alle Nutzer der Münchner S-Bahn bleibt es spannend, ob diese Veränderungen den gewünschten Effekt haben werden.