BayWa in der Krise: 1.300 Stellenabbau und zahlreiche Standorte schließen!

BayWa in der Krise: 1.300 Stellenabbau und zahlreiche Standorte schließen!
Die BayWa AG steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Mit einem Verlust von 1,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr hat das Unternehmen eine tiefgreifende Krise durchlebt, die sich über alle Bereiche erstreckt. Konzernchef Frank Hiller bezeichnet diese Phase als die schwerste in der Geschichte des Unternehmens. Um aus dieser Talsohle herauszukommen, wird nun ein umfassendes Sanierungskonzept umgesetzt, das den Abbau von 1.300 Vollzeitstellen sowie die Schließung zahlreicher Standorte vorsieht.
Bereits mehr als die Hälfte der geplanten Maßnahmen wurden umgesetzt. Insgesamt sollen in Deutschland 26 Standorte geschlossen werden, davon 13 in Bayern. Die betroffenen Filialen im Agrarbereich schließen bis Ende des Jahres, während auch mehrere Baustoff-Standorte das Licht ausschalten müssen. Das Unternehmen hat die genauen Schließungsdaten für verschiedene Standorte bekannt gegeben:
- Mittelneufnach (30.04.2025)
- Scheßlitz (30.04.2025)
- Ehingen (30.04.2025)
- Neu-Ulm (30.04.2025)
- Obertraubling (30.04.2025)
- Altensteig (31.05.2025)
- Gars am Inn (30.06.2025)
- Rothenfeld (30.06.2025)
- Niederstotzingen (30.06.2025)
- Kronach (30.06.2025)
- Triftern (30.06.2025)
- Schwandorf (31.12.2025)
- Gangkofen (31.12.2025)
- Thiersheim (31.12.2025)
- Velden (31.12.2025)
Ursachen und Hintergründe der Krise
Die gegenwärtige Lage der BayWa AG ist das Resultat mehrerer Herausforderungen, die das wirtschaftliche Umfeld prägen. Themen wie die Covid-19-Pandemie, der Ukraine-Krieg sowie der Klimawandel haben nicht nur die Baubranche, sondern auch die gesamte Wirtschaft unter Druck gesetzt. Das Risikomanagement wird somit zur Schlüsselkomponente: Vorschriften des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) erfordern eine langfristige Planung im Umgang mit Krisen und die Entwicklung eines robusten Sanierungskonzepts.
Das Sanierungskonzept ist dabei mehr als nur ein Plan zur Standortschließung. Es stellt sicher, dass alle wirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt werden und dient als Leitfaden, um die notwendigen Schritte zur Krisenbewältigung zu identifizieren. Zudem können Unternehmen, die sich nicht anpassen, langfristig in Schwierigkeiten geraten, was die Notwendigkeit eines soliden Sanierungskonzepts noch verstärkt.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Der Personalabbau betrifft viele Beschäftigte landesweit. Die Mitarbeiter sollen in Abstimmung mit den Betriebsratsgremien sozialverträglich ausscheiden, um die Umstellung möglichst reibungslos zu gestalten. Auch wenn viele Standorte geschlossen werden, soll der Agrartechniksbereich aufrechterhalten bleiben. Das zeigt, dass BayWa sich weiterhin als multispezialisierten Lösungsanbieter positionieren möchte, auch in schwierigen Marktphasen.
Die aktuelle Situation hat darüber hinaus auch Auswirkungen auf die Mitarbeiterzahl an den verbleibenden Standorten. In Ehingen arbeiten aktuell noch zehn und in Neu-Ulm 14 Mitarbeiter. Ein konkretes Verbundprojekt, das Unterstützung durch Finanzpartner oder Großaktionäre erfordert, zeigt die Ernsthaftigkeit der Lage.
Insgesamt stellt sich die Frage: Kann die BayWa AG aus dieser Krise gestärkt hervorgehen? Mit geeigneten Maßnahmen und einem klaren Sanierungsplan könnte die Antwort auf diese Frage positiv ausfallen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens zu stellen.