Tiergarten Nürnberg plant Tötungen von Pavianen – Heftige Kritik!

Im Nürnberger Tiergarten stehen mögliche Tötungen von Guinea-Pavianen zur Diskussion, um Überpopulation und Konflikte zu vermeiden.
Im Nürnberger Tiergarten stehen mögliche Tötungen von Guinea-Pavianen zur Diskussion, um Überpopulation und Konflikte zu vermeiden. (Symbolbild/NAGW)

Tiergarten Nürnberg plant Tötungen von Pavianen – Heftige Kritik!

Nürnberg, Deutschland - Im Nürnberger Tiergarten brodelt es gewaltig: Die Entscheidung, einige Guinea-Paviane zu töten, hat die Gemüter erregt. Die Tiergartenleitung plant, die Population aus Tierschutzgründen zu reduzieren, da die Gruppe inzwischen zu groß geworden ist. Wie Antenne Bayern berichtet, sind die sozialen Strukturen der etwa 45 Tiere als ungünstig einzustufen. Konflikte und Verletzungen innerhalb der Gruppe könnten die Folge sein, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.

Aktuell bleibt der Platzmangel ein großes Hindernis für eine geeignete Unterbringung in anderen Einrichtungen. Der Tiergarten hat bereits im Jahr 2024 angekündigt, die Zahl der Paviane zu reduzieren, doch die Suche nach Asyl für die Tiere bleibt bislang ohne Erfolg. BR24 hebt hervor, dass die Tötung einzelner Tiere auch im Sinne der genetischen Vielfalt erfolgen soll. Diese Strategie orientiert sich an natürlichen Mustern, wo der Tod einzelner Tiere den Bestand reguliert.

Ein umstrittener Entscheid

Die Verantwortung für diese kontroversen Pläne liegt bei der Direktion des Tiergartens, die alle relevanten tierschutzrechtlichen, naturschutzrechtlichen und strafrechtlichen Aspekte abwägt. Es wird jedoch kein zeitlicher Rahmen für diese Entscheidungen bereitgestellt. Der Tiergarten wird über mögliche Tötungen informieren und dabei auch berücksichtigen, dass trächtige Weibchen von der Tötung ausgeschlossen werden. Da wird wirklich eine schwierige Entscheidung getroffen, die einen bitteren Beigeschmack hat.

Tierschutzorganisationen wie Pro Wildlife stehen dem Vorhaben kritisch gegenüber und drohen mit einer Strafanzeige, da sie die Tötung als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz betrachten. Zudem beklagen sie, dass die Tötungspläne unverantwortlich sind und fordern einen Stopp der Zucht. In einem weiteren Kontext deutet ein Kommentar zum Tierschutzgesetz darauf hin, dass die Tötung und das Verfüttern von Zootieren möglicherweise künftig als gesetzwidrig eingestuft werden könnte.

Tierschutz im Fokus

In der aktuellen Debatte um Tierschutz steht auch die Frage im Raum, wie Tiergärten mit Überpopulation umgehen können, ohne zu extremen Maßnahmen zu greifen. In einem anderen Zoo, dem Augsburger Zoo, werden diese Tötungen als letzte Option betrachtet. Hier setzt man auf Empfängnisverhütung und die Bildung von Single-Sex-Gruppen, um der Überpopulation entgegenzuwirken.

Der Bundestag hat bereits über einen Gesetzentwurf diskutiert, der darauf abzielt, den Tierschutz zu verbessern und rechtliche Lücken zu schließen. Trotz der Ansätze, die die Tierschutzlage betreffen, bleibt der Widerstand einiger Interessengruppen, die in der Umsetzung der Änderungen keine praxistauglichen Lösungen sehen. Der Druck auf den Nürnberger Tiergarten, eine humanere Lösung zu finden, wächst.

In Zeiten, in denen Tierschutz großgeschrieben werden sollte, hofft die Gesellschaft auf ein gutes Händchen der Verantwortlichen im Nürnberger Tiergarten. Es bleibt zu hoffen, dass der Weg in eine bessere Zukunft für die Guinea-Paviane gefunden wird, bevor die tatsächlichen Tötungen anstehen.

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OrtNürnberg, Deutschland
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