Tiergarten Nürnberg unter Druck: Tötung von Pavianen sorgt für Proteste!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Im Nürnberger Tiergarten könnte eine Tötung überzähliger Guinea-Paviane anstehen, da die Gruppe zu groß ist. Tierschützer protestieren dagegen.

Im Nürnberger Tiergarten könnte eine Tötung überzähliger Guinea-Paviane anstehen, da die Gruppe zu groß ist. Tierschützer protestieren dagegen.
Im Nürnberger Tiergarten könnte eine Tötung überzähliger Guinea-Paviane anstehen, da die Gruppe zu groß ist. Tierschützer protestieren dagegen.

Tiergarten Nürnberg unter Druck: Tötung von Pavianen sorgt für Proteste!

Der Tiergarten in Nürnberg steht aktuell im Mittelpunkt einer emotional geführten Diskussion über die Zukunft von Guinea-Pavianen. Wie br.de berichtet, plant die Einrichtung die Entnahme einzelner Tiere, die nicht nur aus der übergroßen Gruppe herausfallen, sondern möglicherweise auch getötet werden könnten. Das soziale Gefüge der aktuellen Herdengröße von über 45 Tieren hat sich als problematisch erwiesen, und die vergangenen Maßnahmen zur Sterilisation der Weibchen, welche nur für drei Jahre wirkten, konnten die Problematik nicht dauerhaft lösen.

In der Tat kam es zu Konflikten unter den Pavianen, weshalb der Tiergarten beschlossen hat, einen Weg zu finden, die Population zu reduzieren. Direktor Dag Encke lässt daraufhin verlauten, dass eine Tötung von Tieren nicht ausgeschlossen werden kann, da die Suche nach aufnahmebereiten Zoos bisher nicht von Erfolg gekrönt war. Die Organisation Pro Wildlife hat aber bereits protestiert und droht im Falle einer Tötung mit einer Strafanzeige.

Proteste und rechtliche Hintergründe

Am vergangenen Sonntag versammelten sich rund 60 Tierschützer vor dem Tiergarten, um gegen die möglichen Tötungen zu protestieren. Unter den Kritikern ist auch der Tierschutzbund, der auf die rechtlichen Rahmenbedingungen hinweist. Laut dem Tierschutzgesetz sind alle Tiere, einschließlich der Paviane, vor vermeidbaren Schmerzen und Leiden zu schützen. Ein Verstoß gegen dieses Gesetz könnte sowohl zivil- als auch strafrechtliche Folgen haben, was die Pläne der Tiergartenleitung zusätzlich kompliziert.

Die Tierschutzgesetzgebung besagt, dass die Tiere als Mitgeschöpfe betrachtet werden und daher nicht einfach ohne „vernünftigen Grund“ getötet werden dürfen. Dies könnte die Situation für den Tiergarten noch weiter verkomplizieren, da die Tierschützer als direkte Beobachter fungieren können und Verträge oder Abmachungen mit anderen Zoos einfordern.

Der Ernst der Lage

Obwohl der Tiergarten betont, dass eine Abgabe der Paviane in andere Einrichtungen weiterhin möglich sei, fehlen momentan konkrete Angebote. Zwei Tierschutzorganisationen unterstützen die Suche nach Alternativen, bis jetzt jedoch ohne Erfolg. Dies befeuert die Diskussion über die zukünftige Haltung der Guinea-Paviane in Zoos, deren Population in freier Wildbahn bereits stark zurückgegangen ist.

Guinea-Paviane leben seit 1942 im Nürnberger Tiergarten und sind Teil eines europäischen Erhaltungszuchtprogramms. Ihre Tötung würde somit nicht nur eine ethische Frage aufwerfen, sondern auch die Bemühungen gefährden, diese Spezies langfristig zu erhalten und sogar in ihrer natürlichen Umgebung vielleicht eines Tages wieder auszuwildern. Der Ball liegt nun bei der Tierschutzkommission, die die nächsten Schritte prüfen und entscheiden wird.

Es bleibt also spannend, wie sich die Situation entwickeln wird, und ob eine Lösung gefunden werden kann, die sowohl den Anforderungen des Tierschutzes gerecht wird, als auch das Wohl der Tiere in den Vordergrund stellt. Bis dahin wird der Tiergarten weiterhin unter dem Druck von Tierschützern und der Öffentlichkeit stehen, die eine humane Lösung fordern.