Widerstand gegen Flüchtlingsunterkunft in Gunzesried-Säge wächst!
Der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags genehmigt die Flüchtlingsunterkunft in Gunzesried-Säge im Oberallgäu für bis zu 40 Geflüchtete, trotz Bürgerprotesten und Bedenken zur Lage.

Widerstand gegen Flüchtlingsunterkunft in Gunzesried-Säge wächst!
In der kleinen Siedlung Gunzesried-Säge, umgeben von den idyllischen Bergen des Oberallgäus, wird es bald Veränderungen geben. Der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags hat die Belegung der Flüchtlingsunterkunft „Heubethof“ genehmigt, die künftig Platz für bis zu 40 geflüchtete Menschen bieten soll. Vor allem ukrainische Staatsangehörige werden hier ein neues Zuhause finden. Die letzten Vorbereitungen laufen, und es ist geplant, die Unterkunft noch in diesem Jahr sukzessive zu belegen, wie Merkur berichtet.
Die Entscheidung zur Unterbringung in Gunzesried-Säge stieß auf starken Widerstand der anwesenden Bürger. Bürgermeister Christof Endreß, der ebenfalls Bedenken äußerte, befürwortete die gesamte Initiative zwar, doch viele Einwohner sind besorgt. In einem beschaulichen Dorf mit nur 79 Hauptwohnsitzen und nur wenigen Dienstleistungen—Ärzte und Schulen sind etwa 4 Kilometer entfernt und die nächsten Supermärkte mehr als 8 Kilometer in Blaichach—fehlt es an der nötigen Infrastruktur für eine so bedeutende Veränderung.
Widerstand und Bedenken der Anwohner
Knapp 700 Unterschriften haben die Bürger gegen die geplante Unterkunft gesammelt. Ursprünglich war sogar ein Bürgerbegehren angedacht, das jedoch vom Gemeinderat abgelehnt wurde. Nun plant man, in der nächsten Sitzung des Gemeinderats den Bericht des Petitionsausschusses zu diskutieren. Auch andere lokale Politiker, wie Joachim Konrad von der CSU, unterstützen die Anliegen der Protestierer und äußern Bedenken bezüglich der Lage der Unterkunft, besonders wegen der schlechten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.BR hat ebenfalls über diese Widerstände berichtet.
Die Betreiber des Landratsamts Oberallgäu begründen die Notwendigkeit, dass die Unterkunft auch für die dortigen Asylbewerber geschaffen wird, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass in den letzten Jahren viele Schutzsuchende in Zelten auf eine Unterbringung warten mussten. Die Umverteilung von ein bis zwei Familien, vorwiegend ukrainischen, soll stark fokussiert auf mobile Personen mit einem eigenen Fahrzeug sein.Statistik Bayern zeigt, dass etwa 1.950 Personen insgesamt im Landkreis untergebracht sind, mit einer Auslastung von 87 Prozent.
Landrätin Indra Baier-Müller appelliert an die Bürger, den Dialog zu suchen, um Missverständnisse zu klären und eine gemeinsame Lösung zu finden. Doch die Sorgen der Einheimischen sind nicht unbegründet. In den nächsten zwei Jahren könnten etwa 600 Unterbringungsplätze wegfallen, weil bestehende Mietverträge auslaufen.Merkur fügt hinzu, dass es das Ziel sei, teure Notunterkünfte aufzulösen und stabilere Wohnverhältnisse zu schaffen. Doch ob der „Heubethof“ die richtige Antwort auf die Herausforderungen in Gunzesried-Säge ist, bleibt abzuwarten.