Neues Graffiti an der Donau: Kunst oder Vandalismus im Fokus?

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In Passau ist ein neues Graffiti an der Donau-Mauer aufgetaucht. Lokale Kunstinitiativen fordern mehr Zusammenarbeit mit Behörden.

In Passau ist ein neues Graffiti an der Donau-Mauer aufgetaucht. Lokale Kunstinitiativen fordern mehr Zusammenarbeit mit Behörden.
In Passau ist ein neues Graffiti an der Donau-Mauer aufgetaucht. Lokale Kunstinitiativen fordern mehr Zusammenarbeit mit Behörden.

Neues Graffiti an der Donau: Kunst oder Vandalismus im Fokus?

In der Ilzstadt ist ein neues Graffiti an der Betonmauer zur Donau aufgetaucht. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem die Tore der Gitterzäune über Allerheiligen offenstanden, was die Gelegenheit für Sprayer offenbar verlockend machte. Laut pnp.de ist diese Mauernutzung nicht neu: In der Vergangenheit wurden die Wände häufig für illegale Graffitis herangezogen.

Trotz eines Schutzzauns, den das Staatliche Bauamt für 10.000 Euro anlegen ließ, gab es bereits Kritik an den Absperrungen. Diese scheinen die Sprayer nicht abzuhalten, gefährden jedoch die Aussicht für zahlreiche passierende Besucher. Fabian Edenharder, ein Mitglied des Kunstvereins AGON e.V., äußerte den Wunsch nach mehr Austausch mit den lokalen Behörden. Er schlägt vor, ein gemeinsames Motiv zu erarbeiten, das zum Beispiel die beeindruckende Passauer Skyline thematisiert.

Ein Vorschlag für mehr Kreativität

Edenharder hat zudem eine jährliche Aktion ins Gespräch gebracht, um neue Kunstwerke zu schaffen. Er ist fest davon überzeugt, dass auch illegale Sprayer ein solches Kunstwerk respektieren würden. Diese Ansätze könnten eine positive Wende in der Diskussion um Graffiti und öffentlichen Raum in Deutschland bringen.

Cicero hebt hervor, dass Graffiti in zwei Kategorien unterteilt wird: künstlerisch wertvolle Werke und weniger anspruchsvolle Tags. In der Gesellschaft gibt es eine klare Ablehnung illegaler Graffitis, während legale, künstlerisch wertvolle Arbeiten oft geschätzt werden.

Ein weiterer Punkt, der zu beachten ist: Graffiti gelten in Deutschland als Sachbeschädigung und können strafrechtliche Folgen haben. Die Aufklärungsrate für solche Delikte liegt beispielsweise bei etwa 13 Prozent. Die Kombination aus einem Anstieg von Vandalismus und einer Übersicht über illegale Graffitis könnte darauf hindeuten, dass soziale Normen in der Gesellschaft erodieren. Dies wird auch durch den sogenannten „Broken-Window-Effekt“ gestützt, der besagt, dass kleine Zeichen der Verwahrlosung das Vergehen größerer Straftaten fördern können.

Die Diskussion um das Graffiti in Passau ist also nicht nur ein lokales Phänomen, sondern steht in engem Zusammenhang mit landesweiten Trends. Es bleibt die Frage, wie der öffentliche Raum in Zukunft gestaltet werden kann, um sowohl Kunst als auch Ästhetik in Einklang zu bringen.