Achtung: Gefährliches Borna-Virus beschäftigt Bayern – Schützen Sie sich!

Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm erkranken Menschen schwer am Borna-Virus, mit tödlichen Folgen. Schutzmaßnahmen dringend empfohlen.
Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm erkranken Menschen schwer am Borna-Virus, mit tödlichen Folgen. Schutzmaßnahmen dringend empfohlen. (Symbolbild/NAGW)

Achtung: Gefährliches Borna-Virus beschäftigt Bayern – Schützen Sie sich!

Pfaffenhofen an der Ilm, Bayern, Deutschland - Ein schockierender Vorfall erschüttert den Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm in Bayern: Ein Todesfall durch das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) wurde gemeldet. Ein weiterer Mensch erkrankte schwer, was die Aufmerksamkeit auf dieses gefährliche Virus lenkt, das durch die unscheinbare Feldspitzmaus übertragen werden kann. Laut myHomebook treten die Symptome einer Infektion rasch auf und führen meist innerhalb weniger Wochen zum Tod.

BoDV-1 verursacht eine ernsthafte und rasch fortschreitende Enzephalitis, die auch als Gehirnentzündung bekannt ist. Die Übertragung erfolgt vor allem über Speichel, Urin und Kot der Feldspitzmaus, die in ländlichen Gebieten vielerorts verbreitet ist. Besonders gefährdet sind Menschen, die häufig im Garten arbeiten oder sich in der Nähe von Komposthaufen aufhalten. Die Ansteckungsgefahr ist hoch, vor allem im häuslichen Umfeld, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) betont. Es wurde ein Merkblatt erstellt, um das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu fördern.

Risiken und Präventionsmaßnahmen

Die Übertragung des Virus von der Feldspitzmaus auf Menschen erfolgt über verschiedene Wege. Dazu zählen der Kontakt mit Kadavern oder Ausscheidungen sowie das Einatmen von kontaminierten Staubpartikeln. Robert-Koch-Institut und das LGL Bayern raten dazu, beim Umgang mit tote Feldspitzmäusen Einweg-Handschuhe und Atemschutzmasken zu verwenden. Der Fund eines solchen Tieres sollte mit besonderer Vorsicht behandelt werden: Nach dem Kontakt sind eine gründliche Körperreinigung und das Waschen der Kleidung unerlässlich.

Symptome, die auf eine Infektion hindeuten, sind unter anderem Kopfschmerzen, Fieber und neurologische Ausfälle. In den meisten Fällen führt die Infektion zu einem tödlichen Verlauf, da es bisher keine gezielte Therapie oder Frühwarnsystem gibt. Die Diagnose wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium gestellt. Laut LGL Bayern sind seit 2018 beim Menschen schwere Enzephalitiden bekannt, und die Zahl der Meldefälle hält sich jährlich in Grenzen, doch fast alle enden tödlich.

Die Rolle der Feldspitzmaus

Die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) ist das einzige bekannte Tier, das BoDV-1 auf den Menschen übertragen kann. Sie scheidet das Virus aus, ohne selbst zu erkranken, und stellt damit ein großes Risiko für die menschliche Bevölkerung dar. Verbreitet ist die Feldspitzmaus in Süd- und Ostdeutschland, insbesondere in Bayern, Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg.

Die derzeitige Sachlage verdeutlicht die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur, besonders für Gartenliebhaber. Es ist wichtig, sich der Gefahren bewusst zu sein, die bei der Gartenarbeit entstehen können. Ein gutes Händchen für Sicherheitsmaßnahmen kann hier Leben retten. In Anbetracht der Seltenheit der Fälle in Deutschland – meist sind es nur fünf bis zehn pro Jahr – darf der Ernst der Lage nicht unterschätzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Forschungsprojekte mehr Informationen und eventuell auch Behandlungsmöglichkeiten bieten können, die die Bevölkerung schützen.

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OrtPfaffenhofen an der Ilm, Bayern, Deutschland
Quellen