Recht und Religion: Tagung zu Neutralität in Regensburg am Juli 2025!

Am 10. und 11. Juli 2025 findet in Regensburg eine Tagung zur Neutralität und Religionsfreiheit statt, mit namhaften Referenten.
Am 10. und 11. Juli 2025 findet in Regensburg eine Tagung zur Neutralität und Religionsfreiheit statt, mit namhaften Referenten. (Symbolbild/NAGW)

Recht und Religion: Tagung zu Neutralität in Regensburg am Juli 2025!

Regensburg, Deutschland - Am 10. und 11. Juli 2025 wird Regensburg Schauplatz einer bedeutenden Tagung zu den Themen Neutralität, Religionsfreiheit und die Trennung von Staat und Religion. Die Veranstaltung, die von der Pressestelle des Bistums Regensburg sowie mehreren weiteren Institutionen, darunter das Akademische Forum Albertus Magnus, organisiert wird, verspricht eine spannende und tiefgehende Auseinandersetzung mit rechtlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Renommierte Juristen, Philosophen und Theologen werden die Plattform nutzen, um aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen zu beleuchten. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Frage, wie die Neutralität des Staates sich in einem pluralistischen Gesellschaftsgefüge behaupten lässt.

Die Diskussionen der Tagung setzen sich mit der historischen Entwicklung der Toleranz und der Religionsfreiheit auseinander, die im deutschsprachigen Raum seit der Aufklärung an Bedeutung gewonnen hat. Besonders prägend waren Denker wie Erasmus, Locke und Voltaire, deren Ideen im 19. Jahrhundert zur allmählichen Etablierung der Religionsfreiheit in Deutschland beitrugen. In der Weimarer Verfassung fand schließlich die Gleichbehandlung von Minderheitenreligionen und weltanschaulichen Gruppen ihren rechtlichen Niederschlag. Das Grundgesetz von 1949 übernahm diesen Geist, auch wenn das Thema Neutralität in seiner Formulierung nicht explizit erwähnt wird. Dennoch ist es als Schlüsselbegriff von zentraler Bedeutung für das Verhältnis von Staat und Religion, wie weltanschauungsrecht.de erklärt.

Programmhighlights der Tagung

Zur Eröffnung der Tagung am 10. Juli spricht Walter Jonas, Regierungspräsident der Oberpfalz, in einem Grußwort. Es folgen Fachvorträge von namhaften Referenten, darunter Prof. Horst Dreier und Prof. Christian Hillgruber, die sich mit den Themen Neutralität und Religionsfreiheit befassen. Am Abend wird Prof. Dr. Paul Kirchhof einen Festvortrag halten, der von den Regensburger Domspatzen musikalisch umrahmt wird. Am zweiten Tag wird Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die Teilnehmer ansprechen.

Hintergrund zur Neutralität

Die Diskussion über Neutralität ist nicht neu. Sie ist ein zentraler Aspekt im Umgang mit Religionsgemeinschaften und ihren Rechten im öffentlichen Raum. Der deutsche Staat hat keine Staatskirche, was ihm ermöglicht, eine partnerschaftliche Beziehung zu Religionsgemeinschaften zu pflegen, ohne sich direkt mit ihnen zu identifizieren. Dennoch ergeben sich durch diese Partnerschaft auch Herausforderungen, wie beispielsweise die Frage nach der Zulässigkeit religiöser Symbole im öffentlichen Raum. Diese Aspekte der Trennung zwischen Staat und Religion sind nicht nur juristischer Natur, sie betreffen auch die gesellschaftliche Debatte über Werte und Normen in einem vielfältigen Land.

Die Trennung von Religion und Staat ist in Deutschland durch die Verfassung festgeschrieben. Die Regelungen in der Weimarer Verfassung und im Grundgesetz sind nach wie vor gültig und stellen sicher, dass der Staat keine religiösen oder weltanschaulichen Positionen bevorzugt. Das Bundesverfassungsgericht hat in verschiedenen Urteilen klargestellt, dass der Grundsatz der Neutralität sowohl als objektives als auch als subjektives Recht angesehen wird. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen sind entscheidend, um die Gleichbehandlung von allen Bürger:innen, unabhängig von ihren religiösen Überzeugungen, zu gewährleisten.

  • Datum: 10. und 11. Juli 2025
  • Ort: Regensburg
  • Anmeldung bis: 30. Juni 2025 an info(at)bistum-regensburg.de

Die Tagung wird damit nicht nur ein Forum für Experten sein, sondern auch eine Gelegenheit für Interessierte, sich über die komplexen Beziehungen zwischen Recht und Religion zu informieren und in die heutige Debatte einzutauchen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Gesellschaft ist das Thema aktueller denn je. Es bleibt daher zu hoffen, dass aus diesen Gesprächen wertvolle Impulse für die rechtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen für die Zukunft hervorgehen.

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OrtRegensburg, Deutschland
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