Kampf um Fachkräfte: Garmisch-Partenkirchen braucht mehr Gastronomie-Personal!
Rosenheim: Aktuelle Entwicklungen im Gastgewerbe und Tourismus im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Oktober 2025.

Kampf um Fachkräfte: Garmisch-Partenkirchen braucht mehr Gastronomie-Personal!
Die bayerische Alpenregion boomt – das weiß jeder, der aufmerksam die aktuellen Zahlen betrachtet. Im ersten Halbjahr 2025 wurden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen etwa 1,6 Millionen Übernachtungen von Gästen aus In- und Ausland gezählt. Das entspricht einem Anstieg von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während bayernweit die Übernachtungen nur um 0,8 Prozent zulegten, wie Merkur berichtet. Damit steht Garmisch-Partenkirchen weiterhin hoch im Kurs als beliebtes Reiseziel.
Doch während die Zahlen für die Touristik erfreulich sind, gibt es in der Gastronomie erhebliche Herausforderungen. Manuel Halbmeier, Geschäftsführer der NGG Rosenheim-Oberbayern, hebt hervor, wie wichtig der Tourismus für das lokale Gastgewerbe ist. Allerdings klagt er über einen akuten Mangel an Personal und Auszubildenden. Um die hohen Nachfrage zu bedienen, müssen Gastronomiebetriebe auf Stammkräfte und nicht nur Aushilfen setzen, da das Wohl der Gäste leidet, wenn Qualität und Kontinuität fehlen.
Probleme im Gastgewerbe
Die Corona-Pandemie hat viele Vollzeitkräfte aus der Gastronomie vertrieben, und diese Lücke ist bis heute nicht gefüllt. Viele Betriebe reagieren auf den Personalmangel, indem sie ihre Öffnungszeiten reduzieren, was für die Gäste unbefriedigend ist. Dabei sind die Bezahlung und Arbeitsbedingungen oft unzureichend: Der Tariflohn für Köche und Kellner in Bayern liegt bei 17,85 Euro pro Stunde, doch viele Arbeiter erhalten nur den Mindestlohn von 12,82 Euro. Dies macht die Branche zu einer Billiglohnbranche, was auch Wandern und mehr bestätigt.
Halbmeier appelliert an die Gastronomiebetriebe, die durch eine Steuerreform ab Januar 2026 eingesparten Gelder, die schätzungsweise bundesweit etwa 3,6 Milliarden Euro betragen könnten, in weiteres Personal und bessere Konditionen zu investieren und nicht nur auf den eigenen Profit zu schielen.
Die Besucherzahlen im Vergleich
Im Jahr 2024 hatte Garmisch-Partenkirchen rund 1,635 Millionen Übernachtungen. Dies stellt einen Anstieg von 67.000 Übernachtungen im Vergleich zu 2019 dar. Die Region zieht jährlich etwa eine Million Touristen an, die in erster Linie wegen der Natur und der vielfältigen Aktivitäten wie Wandern und Radfahren kommen, während insgesamt rund 30 Millionen Menschen jährlich die Alpen besuchen. Oberbayern bleibt die beliebteste Urlaubsregion in Bayern mit eindrucksvollen 44,8 Millionen Übernachtungen
Auch wenn die Region floriert, ist der Druck auf die Gastronomie erheblich. Die NGG warnt vor einem Trend, bei dem vermehrt auf Aushilfen zurückgegriffen wird, was mittel- und langfristig den Servicestandard gefährden könnte. Die Qualität und das Erlebnis für die Gäste stehen auf der Kippe – da muss etwas passieren, sonst bleibt die Region zwar ein beliebtes Ziel, aber die Besucher werden möglicherweise weniger begeistert sein.
Insgesamt zeigt sich, dass während die Übernachtungszahlen in der Region weiterhin steigen, die Gastronomie unter einer Kombination aus Personalmangel und schlechten Arbeitsbedingungen leidet. Der Aufruf zu Veränderungen und Investitionen in die Belegschaft ist jetzt mehr denn je angebracht, um die Qualität in dem harten Wettbewerb aufrechtzuerhalten.