Insolvenz des Tiefbauers: Glasfaserausbau im Main-Kinzig-Kreis gefährdet?

Insolvenz des Tiefbauers: Glasfaserausbau im Main-Kinzig-Kreis gefährdet?
Jossgrund, Deutschland - Das Tiefbauunternehmen Kurt Leitungstiefbau hat vorläufig Insolvenz angemeldet, was Fragen zur Zukunft des Glasfaserausbaus im Main-Kinzig-Kreis aufwirft. Alle Beteiligten können jedoch aufatmen: Nach Informationen von Fuldaer Zeitung wird es keinen Baustopp geben. Die Arbeiten werden weiterhin fortgeführt, während die Breitband Main-Kinzig GmbH die Lage aufmerksam prüft und alles daran setzt, die begonnenen Bauabschnitte erfolgreich abzuschließen.
Für die Beschäftigten von Kurt Leitungstiefbau gibt es ebenfalls eine Entlastung: Diese erhalten für drei Monate Lohn von der Bundesagentur für Arbeit. „Das ist auf jeden Fall eine gute Nachricht für alle Mitarbeitenden in dieser ungewissen Zeit“, so ein Sprecher der Breitband Main-Kinzig GmbH. Die Vereinbarung mit dem Insolvenzverwalter und das weitere Vorgehen sind allerdings noch in der Klärung.
Fortschritt im Glasfaserausbau
In den betroffenen Gemeinden, wie beispielsweise Jossgrund, Hanau und Bruchköbel, haben die Baufortschritte unterschiedliche Dimensionen. Während an einigen Orten nur noch letzter Hand an der Asphaltierung gelegt werden muss, sieht es in anderen noch etwas nach Baustelle aus, da etliche Glasfaser-Anschlüsse fehlen. Bürgermeister Dominik Brasch hat in der Vergangenheit die mangelhafte Bauausführung und Verzögerungen des Unternehmens stark kritisiert, was sich jetzt unter den aktuellen Umständen noch mehr bemerkbar macht.
Die Stadt hatte zuvor die fristlose Kündigung des Unternehmens durch die Meridiam Glasfaser Deutschland GmbH erhalten, und nun bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen als Nächstes ergriffen werden. Ein wenig Licht ins Dunkel bringt jedoch die Mitteilung, dass ein Nachfolgeunternehmen aus Osthessen bereits in den Startlöchern steht, um die Tiefbauarbeiten fortzuführen.
Die Pläne für die Zukunft
Insgesamt bleibt das Ziel weiterhin die flächendeckende Versorgung des Main-Kinzig-Kreises mit Glasfaser bis 2027. „Das sind ehrgeizige Pläne, aber wir sind optimistisch, dass wir die Ziele erreichen können“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. Trotz der Unsicherheiten auf dem Markt und dem Druck durch steigende Materialkosten bleibt der Glasfaserausbau eine der zentralen Herausforderungen für die Region. Laut Breitband MKK sind Gespräche mit dem Insolvenzverwalter der nächsten Schritte für den weiteren Verlauf des Ausbaus entscheidend.
In Bad Soden bereitet man zudem die Fortführung des Glasfaserausbaus in anderen Stadtteilen durch das Unternehmen Yplay vor. Das zeigt, dass trotz der momentanen Rückschläge der Wille, voranzukommen, ungebrochen ist.
In einem Markt, der immer wieder von Insolvenzen betroffen ist – zuletzt bei mehreren Unternehmen wie SchönerTel und Soli Infratechnik – bleibt die Frage, ob der Glasfaserausbau insgesamt gefährdet ist. Analysten sind optimistisch, dass die umfangreichen Pläne der Bundesregierung, flächendeckend Glasfaser bis zum nächsten Jahrzehnt anzubieten, auch trotz der Schwierigkeiten weiter vorangetrieben werden können, wie aus einem Artikel von Südkurier hervorgeht.
Es bleibt also spannend, wie sich die Situation für den Glasfaserausbau gestalten wird. Die aktuelle Unsicherheit gibt zwar zu denken, aber die anhaltenden Bauarbeiten und die Entschlossenheit aller Beteiligten zeigen, dass man auf einen guten Kurs bleibt.
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Ort | Jossgrund, Deutschland |
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