Murenabgang am Hohenzollernhaus: Idyllischer Bergsee verschwunden!

Murenabgang am Hohenzollernhaus: Idyllischer Bergsee verschwunden!
In der Nacht auf Dienstag, den 5. Juli 2025, ereignete sich in den Ötztaler Alpen, in der Nähe des Hohenzollernhauses, ein dramatischer Murenabgang. Die Schlamm- und Gerölllawine führte dazu, dass ein idyllischer Bergsee, der etwa 500 Meter oberhalb der beliebten Berghütte lag, gänzlich verschüttet wurde. Wie Merkur berichtet, hat die Polizei das Tal für drei Tage gesperrt, um die Situation zu sichern und sicherzustellen, dass die Gäste abgefahren sind.
Das Hohenzollernhaus, das erst am 1. Juni 2025 seine Saison eröffnete, bleibt nun vorläufig geschlossen. Lediglich die Hüttenwirte, Daniel Wanek (32) und Marissa Gruber (29), sind vor Ort geblieben, um mit einem Notstromaggregat lebenswichtige Lebensmittelvorräte zu retten. Die Erlebnisse der Nacht waren für die beiden äußerst beunruhigend: Um 1:30 Uhr bemerkte Wanek einen Stromausfall und stellte fest, dass kein Wasser mehr im Bach floss. Geräusche von Geröll und herabfallenden Wasserfällen deuteten auf den bevorstehenden Murenabgang hin, was seine schlimmsten Befürchtungen bestätigte, als er am Morgen den verschütteten See vorfand.
Ursache des Murenabgangs
Ein Unwetter mit starkem Regen, Blitz und Donner, das gegen Montagabend begann, wird als Hauptauslöser für die Murenbildung angesehen. Wie tz berichtet, sind solche Ereignisse in der Region nicht neu. Der Sektionsvorsitzende Dominik Dreyer weist darauf hin, dass bereits im Jahr 2019 ähnliche Gesteinsmassenbewegungen festgestellt wurden. Alarmiert wurde die Einsatzkräfte aufgrund der Brandmeldeanlage um 1:17 Uhr, als die ersten Anzeichen des Notfalls deutlich wurden.
Bergstürze wie dieser sind keineswegs rar, vor allem im Sommer, wenn die Erde durch Schmelzwasser und Niederschlag gesättigt ist. Muren setzen sich aus Wasser, Sand, Erde und Geröll zusammen und können verheerende Zerstörungen anrichten, ähnlich wie Schneelawinen im Winter. Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel die Häufigkeit solcher Naturereignisse erhöhen könnte, wie die Analysen auf ARD Alpha zeigen. Diese Entwicklungen könnten gerade für Regionen wie die Ötztaler Alpen, wo die Stabilität der Permafrostböden abnimmt, zunehmend problematisch werden.
Die Folgen für die Region
Besondere Sorge bereitet den Verantwortlichen der Radurschelbach, der nun viel Schmelzwasser führt und möglicherweise einen neuen Verlauf annehmen könnte. Dies stellt eine zusätzliche Gefährdung für die umliegenden Strukturen dar. „Wir müssen die Lage genau beobachten“, so Dreyer, „insbesondere die Alm und die Wohnbebauung weiter unten im Tal sind betroffen.“ In den kommenden Tagen wird ein Geologe das Gebiet mit einem Hubschrauber erkunden und ein Gutachten erstellen.
Die Saison im Hohenzollernhaus sollte ursprünglich bis zum 28. September 2025 andauern, doch die ungewisse Lage lässt die Fortführung in Frage stellen. Die beiden Hüttenwirte hoffen auf eine zügige Klärung der Situation, doch die Natur zeigt sich gegenwärtig von ihrer unberechenbaren Seite.