Acht-Stunden-Tag in Gefahr: Gewerkschaft warnt vor Gesundheitsrisiken!
Die NGG warnt vor längeren Arbeitszeiten in Tirschenreuth und fordert den Erhalt des Acht-Stunden-Tages aufgrund gesundheitlicher Risiken.

Acht-Stunden-Tag in Gefahr: Gewerkschaft warnt vor Gesundheitsrisiken!
In einer Zeit, in der sich die Arbeitswelt ständig wandelt, geht die Diskussion um die Arbeitszeiten in Deutschland heiß her. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat nun Alarm geschlagen und fordert, den Acht-Stunden-Tag als festen Bestandteil des Arbeitsalltags zu verteidigen. Gerade in Weiden und den umliegenden Landkreisen zeigt sich die enorme Bedeutung dieser Regelung, wenn man bedenkt, dass die Beschäftigten in Weiden täglich rund 124.000 Arbeitsstunden leisten. Im Landkreis Neustadt/WN sind es sogar etwa 134.000 Stunden, gefolgt von ungefähr 117.000 Stunden im Landkreis Tirschenreuth, wie oberpfalzecho.de berichtet.
Doch was steht auf dem Spiel? Die NGG weist eindringlich auf die gesundheitlichen Risiken hin, die mit längeren und unplanbaren Arbeitstagen einhergehen. Rainer Reißfelder von der NGG betont, dass insbesondere in den Bereichen Handwerk, Industrie, Dienstleistungen und Handel die Arbeitsbelastung explodiert. Die Gewerkschaft kritisiert Bestrebungen auf Bundesebene, die die Möglichkeit von 12-Stunden-Schichten vorsehen und damit den Acht-Stunden-Tag aufweichen wollen. Die Potentiale für Burnout, Depressionen, Diabetes und andere gesundheitliche Probleme steigen mit jeder weiteren Stunde, die Arbeitnehmer über die gesetzlich festgelegte Grenze hinaus arbeiten.
Politische Debatte und Gesundheitsrisiken
Die Diskussion um die Arbeitszeiten wird noch intensiver durch die Bestrebungen der neuen Bundesregierung, die eine wöchentliche Höchstarbeitszeit einführen will, die anstelle einer täglichen Höchstarbeitszeit gilt. Dies könnte laut boeckler.de zu einer Freigabe von täglichen Arbeitszeiten von über 12 Stunden führen. Eine solche Regelung würde nicht nur die Arbeitsbedingungen unhaltbar machen, sondern auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter erschweren. HSI-Experten warnen davor, dass eine Deregulierung der Arbeitszeiten gesundheitliche Probleme verschärfen könnte.
Die gefürchteten Folgen dieser Entwicklung sind nicht unbegründet: Studien zeigen, dass eine Wochenarbeitszeit von mehr als 41 Stunden das Risiko für Schlaganfälle um 10% erhöht, bei 55 Stunden sogar um 33%. Ab der achten Arbeitsstunde steigt die Unfallrate exponentiell an. Die NGG ruft deshalb ihre Mitglieder auf, Teil der DGB-Kampagne “Mit Macht für die 8” zu werden und somit ein Zeichen für die Erhaltung der maximalen Arbeitszeit zu setzen.
Was sagt die Zukunft?
Das langfristige Ziel muss es sein, eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Alltag zu finden. Die Eckdaten zeigen, dass 2023 die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland mit 46 Millionen Personen einen Höchststand erreichte. Trotz der hohen Erwerbsquote von Frauen, die zwischen 1991 und 2022 um beeindruckende 16 Prozentpunkte auf 73 Prozent gestiegen ist, bleibt die durchschnittliche Jahresarbeitszeit gesunken, von 1.478 Stunden (1991) auf 1.295 Stunden (2023). Dies ist ein positiver Trend, doch bei einer weiteren Aushöhlung des Arbeitszeitgesetzes könnte diese Entwicklung ins Wanken geraten.
Die NGG appelliert daher nicht nur an die Politik, sondern auch an alle Arbeitnehmer, ihre Stimme für den Erhalt des Acht-Stunden-Tags zu erheben. Nur gemeinsam kann es gelingen, die Arbeitsbedingungen zu sichern und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Es bleibt abzuwarten, ob die Parteien aus Weiden, Neustadt/WN und Tirschenreuth die Anliegen der Gewerkschaften ernst nehmen und die Weichen für eine gerechte Arbeitswelt stellen.