Blühflächenpatenschaften: Traunsteins Vorreiter für Artenvielfalt!
Am 3.11.2025 übernimmt die Familie Maier in Übersee Patenschaften für Blühflächen – ein wichtiger Schritt zum Insektenschutz.

Blühflächenpatenschaften: Traunsteins Vorreiter für Artenvielfalt!
Blühende Landschaften und ein starkes Engagement für die Natur stehen im Mittelpunkt eines bemerkenswerten Gemeinschaftsprojekts, das seit 2019 im Landkreis Traunstein aktiv ist. Die Samerberger Nachrichten berichten von der Erschaffung von Blühflächenpatenschaften, die nicht nur die Artenvielfalt fördern, sondern auch einen wertvollen Lebensraum für Insekten schaffen. Initiatoren dieser Aktion sind unter anderem die Chiemgau GmbH, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein sowie verschiedene landwirtschaftliche und naturschutzorientierte Verbände.
Unter den zahlreichen Mitwirkenden sticht die Familie Maier vom Hof “Beim Häuslschuster” aus Übersee hervor. Seit fünf Jahren engagiert sich die Familie in diesem Projekt und hat mittlerweile große Flächen in Blühwiesen verwandelt. Im Jahr 2025 konnte die Familie durch rund 30 Patenschaften von Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen beeindruckende 5.000 Quadratmeter Blühflächen schaffen.
Die Bedeutung von Blühflächen
Was macht Blühflächen so wichtig? Wie die LBV erklärt, sind diese Flächen entscheidend für die Sicherung der Artenvielfalt. Dabei zielen Blühstreifen darauf ab, Teile von Ackerflächen für mindestens ein Jahr stillzulegen, sodass sie sich durch die natürliche Vegetation entwickeln können. Ein bunter Blütenmix stellt nicht nur Nahrung für Insekten bereit, sondern ist auch ein Gewinn für die Umwelt.
Bei einem Ortstermin Ende Oktober besprachen Konrad Baur, der Landtagsabgeordnete der CSU Wössen, und Christian Maier die Erfolge der Initiative. Christian, der auch als Landwirtschaftsmeister und Projektmanager beim Ökomodell Achental e.V. tätig ist, betonte die Bedeutung verblühter Pflanzen für den Insektenschutz im Winter. Diese Pflanzen bleiben bis zum Frühjahr stehen und werden anschließend in den Boden eingearbeitet, was zur Humusbildung beiträgt.
Ein gutes Händchen in der Landwirtschaft
Das Engagement der Familie Maier stieß auf großes Lob: Baur und sein Kollege Johannes Weber schätzen die Initiative der Maiers und den positiven Einfluss auf die Landwirtschaft. Es gehe nicht nur darum, die Erträge zu maximieren, sondern auch den Boden lebendig zu halten, um Nährstoffverluste zu vermeiden. Die Maiers haben damit ein echtes Vorzeigeprojekt auf die Beine gestellt und decken damit auch die Anforderungen an aktive Naturschutzmaßnahmen.
Die Umsetzung von Blühflächen ist nicht nur eine Gelegenheit für Landwirte, ihre Flächen nachhaltig zu bewirtschaften, sondern auch eine Möglichkeit, Fördermittel für die Anlage von Blühstreifen zu erhalten. Ein Beispiel dafür ist das bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), das Landwirten bei der Anlage von Blühflächen unter die Arme greift. Wichtig ist, dass solche Projekte nachhaltig gestaltet werden: Blühflächen sollten idealerweise für einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt werden und unterliegen strengen Auflagen, wie dem Verbot von Düngung und Pestizid-Einsatz.