Erster männlicher Schüler in Traunsteins Hauswirtschaftsschule begeistert!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Erster männlicher Schüler an der Hauswirtschaftsschule Traunstein: Johannes Eder beginnt seine Ausbildung zur Fachkraft für Ernährung.

Erster männlicher Schüler an der Hauswirtschaftsschule Traunstein: Johannes Eder beginnt seine Ausbildung zur Fachkraft für Ernährung.
Erster männlicher Schüler an der Hauswirtschaftsschule Traunstein: Johannes Eder beginnt seine Ausbildung zur Fachkraft für Ernährung.

Erster männlicher Schüler in Traunsteins Hauswirtschaftsschule begeistert!

In Traunstein sorgt eine Neuigkeit für Aufsehen: Erstmals hat ein männlicher Schüler, Johannes Eder aus Pittenhart, die „Winterschui“ besucht. Der 23-Jährige hat sich entschieden, an der staatlichen Landwirtschaftsschule Traunstein, Abteilung Hauswirtschaft, einen einsemestrigen Lehrgang zu absolvieren. Diese Entscheidung stößt nicht nur in seiner Umgebung auf Interesse, sondern setzt auch ein Zeichen für eine gleichberechtigte Zukunft in einem traditionell weiblich dominierten Feld. Chiemgau24 berichtet, dass Eder die Ausbildung als Vorbereitung auf eine zukünftige Familie betrachtet.

Insgesamt werden im Lehrgang 20 angehende Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsführung ausgebildet. Der praktische Teil dieses Lehrgangs wird besonders geschätzt: „Das Kochen macht einfach Spaß!“, sagt Eder, während er frischen Salat schneidet. Die Schulleiterin Sonja Bergmeier hebt die große Lehrküche als Herzstück der Ausbildung hervor. Die Studierenden bereiten heute Gemüsegratin, Salat und Himbeerroulade zu – ein tolles Vorbild für alle, die noch zögern, in diesen Bereich einzusteigen.

Ein Zeichen der Gleichberechtigung

Der Schritt von Johannes Eder wird in der Öffentlichkeit als Vorbild gewertet. Er sieht die Hausarbeit als Teil von Gleichberechtigung und möchte mit seinem Engagement auch andere Männer ermutigen, ähnliche Wege zu gehen. Schulleiterin Bergmeier hofft auf weitere männliche Nachahmer. „Wir brauchen mehr männliche Vorbilder in der Hauswirtschaft“, erklärt sie.

Zusätzlich zu Eder haben auch andere Studierende ihre eigenen Gründe für diesen Lehrgang. Nadine Linzmeier hat ihren Job als Industriekauffrau gekündigt, um etwas Soziales zu machen. Veronika Luber möchte ihr Hobby – das Kochen – zum Beruf machen, während Tina Bachmaier ihre privaten Kochkenntnisse vertiefen möchte.

Bildung und Geschlechterrollen im Wandel

Die Entwicklungen in Traunstein sind Teil eines größeren gesellschaftlichen Wandels. Im Bildungssektor gibt es immer noch geschlechtsspezifische Ungleichheiten. Laut einer Analyse aus dem Jahr 2020 sind die Herausforderungen vielfältig, beginnend bei Vorurteilen über Stereotypen bis hin zu den strukturellen Einflüssen auf die Entwicklung innerhalb der Schulformen. Bpb.de stellt fest, dass der Gender-Pay-Gap und geschlechtsbezogene Disparitäten in den Bildungstrends weiterhin bestehen.

In vielen Bereichen, insbesondere in traditionell weiblichen Berufen wie der Hauswirtschaft, sind die Gleichstellung und die Integration von Männern entscheidend für eine positive Entwicklung. Die Initiativen wie die von der Traunsteiner Hauswirtschaftsschule sind daher nicht nur begrüßenswert, sondern notwendig, um diese Stereotype zu durchbrechen.

Die Hauswirtschaftsschule in Traunstein blickt auf eine lange Geschichte zurück; sie wurde 1923 gegründet und hat seit 1952 ihren Sitz im aktuellen Gebäude. Es zeigt sich, dass in dieser modernen Einrichtung nicht nur kochen gelernt wird, sondern auch ein Stück weit die gesellschaftlichen Geschlechterrollen neu gedacht werden.