Asylbewerber-Zahlen im Landkreis: Wo bleiben die Neuankömmlinge?

Asylbewerber-Zahlen im Landkreis: Wo bleiben die Neuankömmlinge?
Weilheim-Schongau, Deutschland - Im Landkreis Weilheim-Schongau gibt es seit Beginn des Jahres 2025 einen klaren Rückgang bei der Ankunft neuer Asylbewerber. Bislang sind keine neuen Gesuche eingegangen, während im Vorjahr insgesamt 200 Asylbewerber sowie 180 Ukrainer Zuflucht suchten. Der aktuelle Stand der geflüchteten Personen im Landkreis beläuft sich auf 3574, wobei 136 davon aus der Ukraine stammen. Diese Situation hat das Bild der Region verändert und stellt neue Herausforderungen an die Unterbringung und Integration der Geflüchteten dar. Laut Merkur wird für die nahe Zukunft eine Zuweisungsquote von 380 weiteren Geflüchteten erwartet.
Der Mangel an neuen Asylbewerbern ist jedoch nicht die einzige Herausforderung. Momentan stehen 232 Plätze in den Unterkünften leer, und die Unterbringung der bereits anwesenden Geflüchteten ist ebenfalls ein zentrales Thema. Fünf neue Unterkünfte werden in Weilheim am Leprosenweg und in Hohenpeißenberg gebaut. Bezirksvertreter befürchten, dass für die Schließung der Notunterkünfte zusätzliche 400 Plätze benötigt werden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Diese neuen Bauprojekte werden nicht aus dem Kreishaushalt, sondern durch den Freistaat finanziert, da die Kostenzusagen seit Ende 2024 ausstehen.
Herausforderungen bei Unterkünften
Die Situation bei den Notunterkünften ist angespannt. Aktuell befinden sich diese in Wielenbach, Weilheim, Wildsteig, Eglfing, Bernbeuren, Ingenried, Antdorf und Penzberg; insgesamt sollen 15 Provisorien aufgelöst werden. In diesem Jahr gab es bislang vier Abschiebungen, und derzeit ist eine differenzierte Gruppenstruktur unter den Geflüchteten zu beobachten: Von den 3547 Personen sind 1163 anerkannt, während 193 geduldet werden. Die Herkunft der Geflüchteten ist breit gefächert, unter anderem kommen sie aus Afghanistan, der Türkei und Nigeria.
Im Kontext der Migration ist ein gewisser Rückgang bei den unerlaubten Einreisen nach Deutschland festzustellen. Laut Mediendienst Integration gab es im ersten Quartal 2025 rund 14.600 unerlaubte Einreisen an deutschen Grenzen, was einem Rückgang um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Hauptursache für diese Entwicklung könnten die sich verschärfenden Einreisebedingungen sowie temporäre Grenzkontrollen sein, die seit 2023 an den deutschen Außengrenzen bestehen. Diese Problematik wird durch die starken Rückgänge bei den Asylgesuchen weiter verstärkt, die von gut 57.000 in 2023 auf 25.500 im vergangenen Jahr fielen.
Finanzierung und Perspektiven
Die Finanzierung der neuen Unterkünfte bleibt ein brennendes Thema. Während die Anzahl der geflüchteten Personen kontinuierlich wächst, stehen die Gemeinden vor der Herausforderung, diese angemessen unterzubringen. Aktuell beziehen die Ukrainer Bürgergeld, was sie von den regulären Asylbewerberleistungen unterscheidet. Für die künftige Entwicklung ist es notwendig, ein gutes Händchen zu beweisen, um sowohl den bedürftigen Menschen als auch der ortsansässigen Bevölkerung gerecht zu werden. Die ungewisse Prognose zur Entwicklung des Fluchtgeschehens macht die Situation zusätzlich komplex.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt. Stellen sich die Erwartungen in Bezug auf neue Asylbewerber als realistisch heraus? Oder wird es weiterhin zu einem Rückgang kommen? Der Landkreis steht vor einem entscheidenden Jahr – und die Verantwortlichen sind gefordert, eine nachhaltige Lösung zu finden.
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Ort | Weilheim-Schongau, Deutschland |
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