Schock am Brombachsee: Wels erschossen - Tierschützer fordern Aufklärung!

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wurde ein aggressiver Wels erschossen, PETA kritisiert den Polizeieinsatz scharf.
Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wurde ein aggressiver Wels erschossen, PETA kritisiert den Polizeieinsatz scharf. (Symbolbild/NAGW)

Schock am Brombachsee: Wels erschossen - Tierschützer fordern Aufklärung!

Brombachsee, Deutschland - Ein tragisches Ereignis hat sich am Brombachsee im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zugetragen, das zahlreiche Tierschützer auf den Plan gerufen hat. Ein zwei Meter langer und rund 90 Kilogramm schwerer Wels wurde erschossen, nachdem er mehrere Badegäste attackiert hatte. Fünf Schwimmer erlitten Verletzungen, die Polizei ergriff aus Sicherheitsgründen Maßnahmen, um die Menschen zu schützen, denn in der Nähe stand ein großes Musikfestival bevor. Ein Polizeibeamter gab schlussendlich den tödlichen Schuss ab, während zwei Angler das Tier bargen, berichtet LR Online.

Der Vorfall hat nicht nur für Aufregung gesorgt, sondern auch für tiefgreifende Diskussionen über den richtigen Umgang mit solch gefährlichen Situationen. PETA, eine bekannte Tierschutzorganisation, hat bereits angekündigt, Strafanzeige gegen die Polizei und die Angler zu erstatten. Die Organisation bezeichnete die Tötung des Welses als unnötig und rechtswidrig, da dieser vermutlich sein Nest verteidigen wollte. PETA fordert zudem eine umfassende Aufklärung des Vorfalls und bessere, tierschutzgerechte Lösungen für ähnliche Situationen in der Zukunft.

Experten äußern Bedenken

In der Wissenschaft häufen sich die kritischen Stimmen. Harro Hieronimus von der Gesellschaft für Ichthyologie erklärt, dass Welse während der Brutpflege zwar aggressiv werden können, für Menschen dennoch in der Regel als ungefährlich gelten. Der Polizeieinsatz wird nicht nur von PETA, sondern auch in sozialen Medien heftig kritisiert. Ein veröffentlichtes Foto eines lächelnden Polizeibeamten neben dem toten Wels stößt auf besonders viel negative Resonanz, so T-Online.

Die Polizei verteidigt jedoch ihr Handeln. Ein Polizeisprecher betonte, dass das Vorgehen notwendig war, um Panik unter den Schwimmern zu vermeiden, die zu einem potentiellen Ertrinken hätte führen können. Alternative Maßnahmen wie die Umsiedlung des Welses oder eine dauerhafte Absperrung des Strands konnten nicht realisiert werden, besonders im Hinblick auf das gleichzeitig stattfindende Elektrofestival. Stress und Ablenkungen in dieser Situation erschwerten die Lage weiter.

Tierschutzrechtliche Aspekte

Ein weiterer Gesichtspunkt, der in dieser Diskussion nicht fehlen darf, ist das Tierschutzgesetz. Nach den Bestimmungen dürfen Tiere nur aus einem vernünftigen Grund getötet werden. Das Töten ohne solchen Grund kann mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet werden. Angeln ist zwar erlaubt, jedoch unterliegt es den landesspezifischen Fischereigesetzen, die Schonzeiten und Mindestmaße festlegen. Das Ziel ist es, das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten und Leiden zu vermeiden, wie in Blinker ausführlich dargelegt wird.

Die Situation am Brombachsee stellt nicht nur einen Einzelfall dar, sondern wirft grundlegende Fragen zum Tierschutz und zum Umgang mit wildlebenden Tieren auf. Während die Polizei und die Angler sich in einer ausweglosen Situation sahen, fordern Tierschutzorganisationen und Experten eine kehrt nicht um den Umgang mit wildlebenden Tieren und stellen die Praxis des Schießens in Frage. Ein Umdenken könnte notwendig sein, um in Zukunft ähnliche Vorfälle zu vermeiden.

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OrtBrombachsee, Deutschland
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