Wildtierhilfe im Kreis Euskirchen: Waschbär-Plage sorgt für Alarm!

Wildtierhilfe im Kreis Euskirchen: Waschbär-Plage sorgt für Alarm!
Im Kreis Euskirchen wurde vor sechs Monaten die Wildtierhilfe Nordeifel gegründet, um verletzten Wildtieren schnell und fachgerecht zu helfen. Seitdem haben mehr als 200 Meldungen zu verletzten Tieren die Hotline erreicht. Durchschnittlich erhalten die Helfer an Frühlingssonntagen rund 50 Anrufe über verletzte Wildtiere. Die Hotline für Notfälle lautet 0 65 57/ 900 98 79 und wird derzeit hauptsächlich von Kerstin Jonke betreut. Ihr Team vermittelt Ansprechpartner, die eine adäquate Versorgung der Tiere gewährleisten können. Das Angebot wird durch die Zusammenarbeit von Nabu, dem Kreisveterinäramt, der Eifel-Stiftung und der Dr. Axe-Stiftung unterstützt, die auch finanzielle Ressourcen für Materialkosten und Fahrtkosten zur Verfügung stellen, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Die Wildtierhilfe hat seither 217 Meldungen bearbeitet, wovon 130 Tiere erfolgreich ausgewildert wurden. 39 Tiere starben während der Behandlung oder mussten eingeschläfert werden. Dabei geht es häufig um Jungvögel, die vorübergehend Hilfe benötigen, aber noch von ihren Eltern versorgt werden. Oftmals sind Anrufer unsicher, ob die Tiere menschliche Hilfe brauchen, was zu falschen Meldungen führt. Hier setzt die Wildtierhilfe an: Sie bietet Informationen und Beratung und hilft bei der Beurteilung von Meldungen von Wildtieren in Not, wie WDR berichtet.
Über die Herausforderungen und Gefahren für Wildtiere
Ein besonders skurriler Vorfall betraf einen „roten Panda“, der sich später als farblich mutierter Waschbär herausstellte. Diese invasive Art stellt eine zunehmende Herausforderung für die Wildtierhilfe dar, da Waschbären auch heimische Tiere wie Kröten und Igel gefährden. Diese Problematik wird durch den Einsatz von Mährobotern zusätzlich verstärkt, da sie nachtaktive Tiere in Gefahr bringen. Um Verletzungen zu vermeiden, wird empfohlen, Mähroboter tagsüber zu betreiben.
Die Wildtierhilfe Nordeifel ist mehr als nur ein Hilfsprogramm. Sie zielt darauf ab, ein engmaschiges Netzwerk aus ehrenamtlichen Helfern und Experten zu bilden. Dabei wird darauf geachtet, dass kein unnötiges Leid für die Wildtiere entsteht. Dies ist besonders wichtig, da viele Menschen fälschlicherweise Wildtiere aus der Natur entnehmen, wenn sie hilfsbedürftig erscheinen, was das natürliche Gleichgewicht stören kann. Derartige Aufklärungsarbeit leisten auch die Wildtierhilfe Bayern e. V., die sich für eine nachhaltige Unterstützung bei der Rehabilitation und Wiederauswilderung von Wildtieren einsetzt, so wie es auf deren Webseite zu lesen ist: Wildtierhilfe Bayern.
Durch eine noch bessere Organisation und den Austausch von Erfahrungen mit Nachbarkreisen möchte die Wildtierhilfe Nordeifel ebenfalls ihren Handlungsspielraum erweitern. Es wird darauf hingewiesen, dass Jungtiere, die ohne Auffangstation gefunden werden, nicht angefasst werden sollten, da dies das Risiko erhöht, dass sie von ihren Eltern verstoßen werden.