175 Jahre Universitäts-Kinderklinik Würzburg: Ein Blick in die Geschichte!
Würzburgs Universitäts-Kinderklinik feiert 175 Jahre Pionierarbeit in der Kinderheilkunde mit einer Podiumsdiskussion.

175 Jahre Universitäts-Kinderklinik Würzburg: Ein Blick in die Geschichte!
Am heutigen 1. November 2025 feiert die Universitäts-Kinderklinik Würzburg einen ganz besonderen Geburtstag: 175 Jahre sind vergangen, seit sie als erste eigenständige Universitäts-Kinderklinik der Welt eröffnet wurde. Die Klinik hat sich seither zu einem zentralen Pfeiler in der Kinderheilkunde entwickelt und blickt auf eine bewegte Historie zurück. Eröffnet wurde die Klinik im Jahr 1850 unter der Leitung von Franz von Rinecker, einem bedeutenden Vorreiter in der Kinderheilkunde, der sich unermüdlich für die medizinische Versorgung von Kindern einsetzte, wie Mainfranken News berichtet.
Die Wurzeln dieser Entwicklung lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als das Verständnis von Kindern als eigenständige Wesen sich allmählich veränderte. Inkrafttreten des königlichen Dekrets von 1841 war ein entscheidender Schritt: Es forderte die Einführung von Vorlesungen über Kinderkrankheiten und die Schaffung einer Kinderklinik. Franz von Rinecker, der 1844 die erste Professur für Kinderheilkunde erhielt, war maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt. Vorlesungen dazu begannen bereits im Wintersemester 1818/1819 unter Johann Lucas Schönlein.
Die Meilensteine der Klinikgeschichte
Die Klinik erlebte viele Veränderungen im Laufe der Jahre. So wurde 1854 die Kinderklinik ins Hauptgebäude des Juliusspitals verlegt, und 1872 ging die Kinderheilkunde schließlich auf eine eigene Abteilung über. Von Rinecker, dessen Wirken weit über seine Zeit hinausstrahlte, hatte auch Nachfolger wie Carl Gerhardt und Jussuf Ibrahim, die ebenfalls zur Weiterentwicklung der Klinik beitrugen. Ibrahim wurde 1915 der erste Extraordinarius, während Kriegszeiten in der Nachkriegszeit neben Helmut Bartels und Christian P. Speer entscheidend dafür sorgten, dass die Klinik zu einem führenden Zentrum für pädiatrische Forschung und Lehre wurde.
Die Klinik hat sich schon immer für die bestmögliche Versorgung von Kindern stark gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg organisierte Josef Ströder den Wiederaufbau und baute die Klinik weiter auf. Unter Speer wurde eine Intensivstation für Früh- und Neugeborene eingerichtet. Aktuell wird die Klinik von Prof. Dr. Christoph Härtel geleitet, dessen Forschungsschwerpunkt die Entwicklung extrem frühgeborener Kinder und die Neuropädiatrie beinhaltet.
Das Jubiläum und die zukünftigen Herausforderungen
Zur Feier des 175. Geburtstags der Klinik ist am 5. November eine Podiumsdiskussion geplant. Dabei wird es um wichtige Themen der Kinder- und Jugendmedizin gehen, wie etwa der Prävention in der Kindheit sowie um das Konzept einer zukunftssicheren Versorgung in der Kinder- und Jugendmedizin, besonders in Licht der Krankenhausreformen.
Die traditionsreiche Universitäts-Kinderklinik in Würzburg ist nicht nur ein bedeutsamer Ort der medizinischen Ausbildung, sondern auch ein Symbol für den fortwährenden Fortschritt in der Kinderheilkunde, den Franz von Rinecker vor 175 Jahren mit einer Vision begann, die bis heute in der Arbeit aller Fachkräfte und deren Engagement fortlebt. Diese Entwicklung lässt die Kliniken nicht nur gut auf den Herausforderungen der Gegenwart blicken, sondern auch auf jene der Zukunft – eine Aussicht, die für alle Beteiligten von größtem Interesse ist und Aktivitäten und Diskussionen rund um die Kinder- und Jugendmedizin anregen wird, wie auch Wikipedia festhält.