Franka Kunik erhält renommierten Vortragspreis für Schmerzforschung in Würzburg
Doktorandin Franka Kunik vom Uniklinikum Würzburg erhält Vortragspreis für Forschung zu Small Fiber Neuropathie beim Schmerzkongress.

Franka Kunik erhält renommierten Vortragspreis für Schmerzforschung in Würzburg
Die Forschung zur Small Fiber Neuropathie (SFN) hat einen bedeutenden Fortschritt gemacht: Die Doktorandin Franka Kunik vom Universitätsklinikum Würzburg wurde heute beim Deutschen Schmerzkongress in Mannheim mit dem Vortragspreis „Top Young Science“ ausgezeichnet. Ihr Team, geleitet von Prof. Dr. Nurcan Üçeyler, untersuchte über einen Zeitraum von vier Jahren 42 Patienten, die an dieser schmerzhaften Erkrankung leiden, die feine Nervenfasern betrifft und oft mit brennenden Schmerzen und Missempfindungen, wie Kribbeln in Händen und Füßen, einhergeht. Der Preis von 400 Euro würdigt die bedeutenden Ergebnisse ihrer Arbeit, die auf einer Mischung aus Befragungen, neurologischen Untersuchungen und verschiedenen Messmethoden beruhen, unter anderem auch der Kornealen konfokalen Mikroskopie und dem Hautprobenentnahmeverfahren zur Untersuchung der Hautinnervation.
Die Resultate der Studie sind aufschlussreich: Trotz der langfristigen Beobachtung gab es keine signifikante Verschlechterung der Nervenschäden. Allerdings berichteten fast die Hälfte der Teilnehmer von verstärkt auftretenden oder sich ausdehnenden Schmerzen. Eine häufige Begleiterscheinung war ein Anstieg der Missempfindungen. Es zeigte sich zudem, dass die Befunde der kleinen Nervenfasern insgesamt stabil blieben, was auf eine interessante Stabilität der Erkrankung hinweist. Lediglich eine leichte Verschlechterung in der Wärme- und Kältewahrnehmung konnte festgestellt werden.
Der Einfluss von Prädiabetes
Besonders hervorzuheben ist der Einfluss von Prädiabetes auf den Verlauf der SFN. Während Patienten mit idiopathischer SFN stabilere Nervenfunktionen zeigten, sahen sich solche mit Prädiabetes einer Verschlechterung gegenüber und berichteten vermehrt von schmerzhaften Attacken. Dies legt nahe, dass Lebensstiländerungen wie eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung entscheidend sein könnten, um das Fortschreiten zu Diabetes zu stoppen und die Neuropathie zu mildern. Franka Kunik betonte, dass sie weitere Untersuchungen zu diesem Zusammenhang plant, die im Rahmen eines DFG-geförderten Projekts stattfinden werden, das sich auf die Mechanismen der Nozizeptor-Sensibilisierung bei SFN konzentriert.
Innovative Methoden zur Untersuchung
Für die genaue Diagnostik von SFN kommen verschiedene innovative und noninvasive Methoden zum Einsatz. Dazu zählen unter anderem das Laser Doppler Imager Flare Verfahren, das die axonreflexbedingte Flare-Reaktion misst, sowie die quantitativ sensorische Testung (QST), die Temperatur- und Schmerzschwellen untersucht. Letztere benötigt etwa 30 Minuten und bietet wertvolle Hinweise auf die Nervenfunktion. Allerdings sind die Methoden auch limitierend in ihrer Anwendung, was sowohl die Verfügbarkeit als auch die nötige Zusammenarbeit der Patienten betrifft.
Zusätzlich wird die Korneale konfokale Mikroskopie verwendet, um Anpassungen in den Nervenparametern der Hornhaut zu bewerten. Trotz der Fortschritte gibt es noch viel zu tun, um die Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten für SFN zu verbessern. Der Einsatz weiterer quantitativer Tests wie den Thermoregulatorischen Schwitztest (TST) und die Biopsie des Hautgewebes zeigt, dass die Forschung auf einem spannenden, aber herausfordernden Weg ist.
Der Einsatz der verschiedenen Untersuchungsmethoden, wie sie unter anderem auch für die Diagnose der Small Fiber Neuropathie beschrieben werden, ist essenziell, um Patienten die bestmögliche Behandlung bieten zu können. Die Ergebnisse von Franka Kunik und ihrem Team werfen ein Licht auf den komplexen Verlauf dieser Erkrankung und die potenziellen Möglichkeiten, die durch gezielte Forschung eröffnet werden können. Es bleibt spannend zu sehen, welche Entwicklungen sich in der Zukunft ergeben werden.
Für mehr Informationen zu den Details der Studie können Sie mainfranken.news und PMC besuchen.