Unterfranken: Hohe Zeckenzahl erhöht FSME-Risiko – Impfung empfohlen!

Unterfranken: Hohe Zeckenzahl erhöht FSME-Risiko – Impfung empfohlen!
Würzburg, Deutschland - In den letzten Wochen war in Unterfranken ein besonders aktives Treiben von Zecken zu beobachten. Die warmen Temperaturen der vergangenen Monate haben dazu geführt, dass die kleinen Blutsauger in Scharen unterwegs sind. So berichtet meincharivari.de, dass die Region aufgrund dieser Entwicklung als Hochrisikogebiet für die Übertragung von Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose gilt. Bisher gab es in diesem Jahr allerdings noch keine registrierten FSME-Infektionen, was einige aufatmen lässt.
Der Unterfränkische Hausärzteverband meldet, dass die Zeckenzahl heuer besonders hoch ist, was nicht zuletzt auf den milden Winter zurückzuführen ist. Ein Beispiel gefällig? In einer Praxis in Mainstockheim wurden am Montag alleine 20 Zecken entfernt. Das zeigt, dass das Bewusstsein für Zeckenbisse in der Bevölkerung wächst und die Menschen immer besser informiert sind.
Krankheitsrisiken im Blick
FSME ist nicht zu unterschätzen. Diese Virus-Erkrankung äußert sich mit Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen und kann im schlimmsten Fall zu einer Hirnhautentzündung führen. Ein Lichtblick: Eine Impfung gegen FSME ist verfügbar, die Hausärzte unkompliziert anbieten können – oft sogar ohne Termin. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) empfiehlt diese Impfung dringend, um sich in FSME-Risikogebieten zu schützen.
Im Gegensatz zur FSME gibt es für Borreliose keine Impfung. Die Krankheit, die durch einen Zeckenbiss übertragen wird, kann bei verspäteter Diagnose ernsthafte Folgeerkrankungen nach sich ziehen, wie Gelenk- und Herzmuskelentzündungen. Laut meincharivari.de wurden in Bayern bereits 37 FSME- und über 230 Borreliosefälle in diesem Jahr registriert. Es ist also höchste Zeit, aufmerksam zu sein.
Zeckenarten im Fokus
Was viele nicht wissen: Es gibt in Deutschland verschiedene Zeckengattungen, darunter auch die Hyalomma-Zecken, die in einigen Regionen Asiens, Afrikas und Südosteuropas verbreitet sind. Diese Zeckenart wurde seit 2007 in einigen Regionen Deutschlands nachgewiesen und ist dort eher selten anzutreffen. Laut RKI gelangen die Larven und Nymphen mit Zugvögeln zu uns und entwickeln sich dann im Sommer zu erwachsenen Zecken.
Besonders bemerkenswert ist, dass diese Hyalomma-Zecken das Krim-Kongo-Virus übertragen können, welches das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber verursacht. Trotz dieser potenziellen Gefahr tritt das Virus in Deutschland nicht bei Wild- oder Nutztieren auf, was in der Tat beruhigend ist. Dennoch wird empfohlen, gefundene Hyalomma-Zecken an das Robert Koch-Institut zu schicken, um mehr über ihre Verbreitung zu erfahren.
Prävention und Schutzmaßnahmen
Es ist ratsam, sich während der Zeckensaison gut zu schützen. Die Zeit von April bis September gilt als die Hauptsaison für Zecken, wobei sie aktiv werden, sobald die Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad Celsius liegen. Aber auch nach Regen sind sie verstärkt anzutreffen, da sie feuchte Umgebungen bevorzugen.
Um Zeckenbisse zu vermeiden, sollte man sich in der Natur entsprechend schützen: Lange Kleidung, helle Farben zur besseren Erkennung der Zecken und der Einsatz von Repellents können helfen. Und falls man doch zum Opfer eines Zeckenbisses wird, ist es wichtig, die Zecke so schnell wie möglich mit einer speziellen Zecken-Zange zu entfernen und dabei darauf zu achten, dass die Mundwerkzeuge nicht in der Haut bleiben.
In Summe zeigt sich, dass die kleinen Biester, die blutsaugenden Parasiten, ernst genommen werden müssen. Achten Sie auf sich und Ihre Lieben, halten Sie sich informiert, und scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt aufzuklären, wenn es um FSME und Borreliose geht.
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Ort | Würzburg, Deutschland |
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