Florentina Holzinger zeigt Ein Jahr ohne Sommer – Theater zwischen Leben und Tod

Florentina Holzinger zeigt Ein Jahr ohne Sommer – Theater zwischen Leben und Tod
Am 21. Mai 2025 feiert die Choreografin und Regisseurin Florentina Holzinger ihre neueste Show „A Year Without Summer“ an der Berliner Volksbühne. Dieses ehrgeizige Projekt ist nicht nur eine Performance, sondern ein tiefgreifendes künstlerisches Statement über Mensch und Natur. Holzinger lässt sich dabei von dem Jahr 1816, dem sogenannten „Jahr ohne Sommer“, inspirieren. In diesem Jahr führten vulkanische Aktivitäten zu extremen Wetterbedingungen, die auch die gesellschaftlichen und kulturellen Strömungen jener Zeit beeinflussten.
Die Show thematisiert den menschlichen Drang, die Natur zu beherrschen, und beleuchtet die damit einhergehende Gefahr der Selbstzerstörung. Dabei wird der Körper als Experimentierfeld dargestellt, das extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist. „A Year Without Summer“ untersucht die Grenze zwischen Naturverbesserung und -perversion, sowie die Verheißung des ewigen Lebens im Angesicht des Todes. Diese Thematiken sind heute ebenso relevant wie damals und Holzinger nutzt sie, um bestehende gesellschaftliche moralische Vorstellungen in Frage zu stellen.
Vielfältige Mitwirkende und kreative Ansätze
In der Performance kommen zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zusammen, darunter Achan Malonda, Andrea Baker und viele weitere. Musikalisch wird die Aufführung von der Band Born in Flamez und Stefan Schneider unterstützt, die sowohl die Komposition als auch die musikalische Leitung übernehmen. Live-Musik wird durch Sängerinnen und Musiker wie Blathin Eckhardt und Gibrana Cervantes ergänzt. Holzinger hat das Ensemble bewusst divers zusammengestellt, wobei auch ältere Laienperformerinnen mit Nacktheit und der Diskussion um weibliche Sexualität einbezogen werden. Diese Wahl wird als Teil des Konzeptes gesehen, das sich mit Tabuthemen wie dem Älterwerden und Sterben beschäftigt.
Die Dramaturgie der Show entstand in Zusammenarbeit mit einem vielfältigen Team, unter anderem Felix Ritter und Fernando Belfiore. Das Bühnenbild von Nikola Knežević und das Kostümdesign von Christiane Hilmer tragen zur visuellen Erzählung bei, während technische Aspekte von Dörte Wilforth koordiniert werden. Darüber hinaus arbeiten für diese Produktion auch Intimitätscoaches und -koordinatoren, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten im kreativen Prozess geschützt und respektiert werden.
Ein kreatives Jahr für Florentina Holzinger
Holzinger blicken auf ein produktives Jahr zurück, in dem sie unter anderem ihre erste Oper „Sancta“ uraufgeführt hat und auch in ihrer ersten Filmhauptrolle zu sehen war. Ihre Werke sind ein eindrucksvoller Beitrag zur zeitgenössischen Theaterlandschaft und zeigen, wie Theater als kulturelle Kommunikation funktioniert. Die Performance „A Year Without Summer“ spiegelt auch die aktuellen Entwicklungen in der Theaterwissenschaft wider. Das „Metzler Lexikon Theatertheorie“ beschreibt, wie sich der Begriff ‚Theater‘ in den letzten Jahren verändert hat und beleuchtet die Relevanz interdisziplinärer Ansätze in der Forschung. Die ‚performative Wende‘ und das ‚postdramatische Theater‘ sind Elemente, die Holzingers Arbeiten inspirieren und prägen.
Die Show wird als melancholisch und nostalgisch beschrieben, und Holzinger kündigt an, künftig in Berlin zu arbeiten, während sie gleichzeitig internationale Kooperationen und Projekte anstrebt. Das Zusammenspiel aus innovativer Choreographie, tiefgründigem Inhalt und einem engagierten Team macht „A Year Without Summer“ zu einem must-see in der aktuellen Theatersaison. Der Zuspruch und die gesellschaftlichen Reaktionen, die diese Themen hervorrufen werden, dürfen mit Spannung erwartet werden.
rbb24 berichtet, dass Holzinger mit ihrer neuen Show auch den Dialog über gesellschaftliche Herausforderungen anstoßen will. Mehr Informationen zu den Mitwirkenden und zur Rahmenhandlung sind in der detaillierten Programmübersicht von Theaterformen zu finden. Die Studie zur Theaterwissenschaft bietet zudem interessante Einblicke in die Entwicklung des Begriffs und der Praxis, wie in Literaturkritik ausgeführt.