Herzog in Berlin: Israel verteidigt Vorgehen im Gazastreifen energisch

Herzog in Berlin: Israel verteidigt Vorgehen im Gazastreifen energisch
Am 11. Mai 2025 feiern Deutschland und Israel ihr 60-jähriges Bestehen diplomatischer Beziehungen. Anlässlich dieses Jubiläums besucht der israelische Präsident Izchak Herzog Berlin. In einem Interview mit dem ZDF verteidigt Herzog die Kriegsführung seines Landes im Gazastreifen und betont, dass Israel das humanitäre Völkerrecht einhalte. Gleichzeitig erkennt er das Leid der Menschen in Gaza an, erklärt jedoch, dass Hamas ihre Infrastruktur in zivilen Gebäuden verstecke und somit eine besondere Gefährdung für die Zivilbevölkerung darstelle. Diese Aussagen finden in einem dramatischen Kontext statt, da die Situation im Gazastreifen nach wie vor angespannt ist und von Berichten über humanitäre Krisen geprägt wird. bnn.de hebt hervor, dass Herzog in Bezug auf Hilfsorganisationen, die von einer Unterversorgung an Nahrungsmitteln und Hilfsgütern berichten, spricht. Er bezeichnet deren Informationen als „teilweise falsch“ und betrachtet sie als Teil einer psychologischen Kriegsführung durch Hamas.
Die Ereignisse rund um den Konflikt im Gazastreifen haben sich nach einem Anschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 überschlagen, bei dem sowohl Zivilisten als auch Verteidigungskräfte in Israel angegriffen wurden. Dies führte zu einer heftigen Reaktion Israels, die in einer umfassenden Bodenoffensive mündete. Experten wie Wolff Heintschel von Heinegg, ein Jurist und Professor für Öffentliches Recht, erklären, dass Staaten ein Recht auf Selbstverteidigung haben, wenn sie von nichtstaatlichen Akteuren angegriffen werden. Heintschel betont, dass die Legitimität dieser Aktion und die damit verbundenen zivilen Opfer im Gazastreifen intensiv diskutiert werden und dass das humanitäre Völkerrecht in solchen Fällen eine Schlüsselrolle spielt. Deutschlandfunk Nova erklärt, dass das humanitäre Völkerrecht nicht automatisch das Szenario humanitärer Hilfe begünstigt, da zivile Opfer bei Angriffen auf legitime militärische Ziele nicht ausgeschlossen sind.
Gespräche und Hoffnungen auf Frieden
Während seines Besuchs in Deutschland trifft Präsident Herzog auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und wird von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue mit militärischen Ehren empfangen. Diese Gespräche sind nicht nur symbolisch, sondern könnten auch eine Grundlage für zukünftige diplomatische Bemühungen darstellen. Herzog äußert die Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten und zieht Parallelen zur Geschichte der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Komplexität der aktuellen Situation im Gazastreifen und der anhaltende Konflikt machen deutlich, dass die Herausforderungen für Israel und die internationale Gemeinschaft erheblich sind. In den kommenden Tagen werden Herzog und Steinmeier gemeinsame Zeit in Israel verbringen, was möglicherweise neue Impulse für den Frieden im Nahen Osten geben könnte. Die Besorgnis über das humanitäre Wohl der Menschen in Gaza bleibt indes eine zentrale Debatte, die durch die laufenden militärischen Handlungen und deren Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung weiter angeheizt wird.