Nachtflugverbot am BER: Ryanair fordert endlich sinnvolle Lösungen!

Ryanair-Manager Eddie Wilson kritisiert das strikte Nachtflugverbot am BER und fordert flexible Lösungen für verspätete Flüge.

Ryanair-Manager Eddie Wilson kritisiert das strikte Nachtflugverbot am BER und fordert flexible Lösungen für verspätete Flüge.
Ryanair-Manager Eddie Wilson kritisiert das strikte Nachtflugverbot am BER und fordert flexible Lösungen für verspätete Flüge.

Nachtflugverbot am BER: Ryanair fordert endlich sinnvolle Lösungen!

Immer wieder kommt es am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) zu komischen Situationen, da Flugzeuge kurz vor oder nach Mitternacht aus Sicherheitsgründen durchstarten müssen. Eddie Wilson, Manager bei Ryanair, hat nun die starren Nachtflugregelungen kritisiert und fordert eine sofortige Überprüfung dieser Vorschriften. Der Anlass war ein Vorfall am vergangenen Sonntag, als eine Ryanair-Maschine von Gran Canaria nach Berlin wegen des Nachtflugverbots in Hannover landen musste. Die Landung in Berlin wäre nur wenige Minuten nach Mitternacht erfolgt, was einen klaren Verstoß gegen die Regelungen darstellt.

Zwischen 0 und 5 Uhr ist jeglicher Flugbetrieb am BER untersagt, um die Anwohner vor nächtlichem Fluglärm zu schützen. Verstöße gegen diese Regelung können für die Airlines bis zu 50.000 Euro kosten. In diesem Fall musste der Pilot durchstarten, anstatt auf dem Rollfeld zu landen, was nach Wilsons Meinung einfach unverhältnismäßig ist.

Probleme durch strikte Regelungen

„Es ist total verständlich, dass ein Nachtflugverbot besteht, wenn es dafür gute Gründe gibt“, sagt Wilson. Er erklärt jedoch, dass häufig Wetterbedingungen oder technische Störungen zu Verspätungen führen und nicht die Airlines selbst dafür verantwortlich sind. Diese altbewährten Maßnahmen haben oft schwerwiegende Folgen – Passagiere sind eine ganze Nacht unterwegs, müssen mit Bussen nach Berlin transportiert werden und die Flugzeuge fliegen am nächsten Morgen leer zurück. Dies verursacht nicht nur enorme Kosten, sondern auch doppelt so viele Emissionen.

Wilson geht sogar so weit zu behaupten, dass durchstartende Flugzeuge mehr Lärm verursachen als landende. „Niemand sagt, dass die Sperre aufgehoben werden soll. Aber es braucht gesunden Menschenverstand und Kompromisse. Diese starre Regelung ist einfach sinnlos!“, betont er.

Schutz der Anwohner und Fluglärmregelungen

Der Flughafen BER war 2023 ein wichtiger Standort mit über 23 Millionen Passagieren und rund 177.000 Flügen und wird als zentraler Knotenpunkt für die europäische und internationale Anbindung betrachtet. Die Flughafengesellschaft (FBB) verfolgt das Ziel, einerseits Mobilität in der Region zu gewährleisten, andererseits jedoch auch die Nachbarn des Flughafens vor Fluglärm zu bewahren. Aus diesem Grund setzt die FBB auf lärmabhängige Entgelte und hat umfangreiche Nachtflugregelungen eingeführt, um einen Ausgleich zwischen den Interessen der Airlines und der Anwohner zu finden.

Auf der Website des Flughafens sind umfassende Informationen zur Nachtflugregelung sowie Daten zu Flugrouten und Echtzeit-Messwerte der Fluglärmmessstellen abrufbar. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Transparenz zu schaffen und die Wahrnehmung des Fluglärms zu verbessern. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite der FBB unter berlin-airport.

Wie sich die Forderungen von Eddie Wilson auf die bestehenden Regelungen auswirken werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Diskussion über vernünftige Lösungen zum Nachtflugverbot weiterhin an Bedeutung gewinnen wird.

Weitere Details zu den kontroversen Regelungen am BER finden Sie in dem Artikel von BZ Berlin.