Journalismus hautnah: Schüler lernen Fakten von Fake News zu unterscheiden

Journalismus hautnah: Schüler lernen Fakten von Fake News zu unterscheiden
Journalismus ist nicht mehr das, was er einmal war. Das stellte Reporterin Marie Petersen bei ihrem Besuch an der Paula-Modersohn-Schule in Wulsdorf fest, wo sie Schüler der Klasse „Gelb E“ (14 bis 16 Jahre) über die journalistischen Grundlagen und die Verantwortung von Medien informierte. Der Austausch wurde durch die NORDSEE-ZEITUNG initiiert, um den jungen Menschen die Bedeutung einer fundierten Berichterstattung näherzubringen. [nordsee-zeitung] berichtet, dass Petersen konkrete Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag heranzog und den Pressekodex erklärte, um den Schülern eine Brücke zur Welt des Journalismus zu schlagen.
Die Schüler, die meist Informationen über soziale Plattformen wie Instagram und TikTok beziehen, waren gebannt. Doch als es darum ging, das Wissen über Fake News in die Praxis umzusetzen, herrschte betretenes Schweigen. Petersen wies darauf hin, wie essenziell es ist, Fakten von Falschinformationen zu unterscheiden. Im Unterricht hatten die Schüler bereits über die Herausforderungen von Fake News gesprochen, doch die praktische Anwendung blieb dabei auf der Strecke.
Eine Initiative für Medienkompetenz
Der Aktionstag zur Kommunikation zwischen Schülern und Journalisten, organisiert von der Interessengemeinschaft Medienmeile Bremen, konnte dieses Jahr mit 61 Anmeldungen aufwarten – doppelt so viele wie im Vorjahr! Die Volontäre Feenke Hornbostel und Moritz Camin besuchten eine andere Schule und erfuhren dort von einem regen Interesse am Journalismus. Die Schüler berichteten über häufige Begegnungen mit Falschinformationen und wollten wissen, wie Glaubwürdigkeit in der Medienlandschaft sichergestellt werden kann.
Die Volontäre zeigten auf, wie professionelle Medienarbeit funktioniert und wie man vertrauenswürdige Quellen erkennen kann. An der beruflichen Schule für Dienstleistung, Gewerbe und Gestaltung (BSDGG) erfuhren die Schüler von den Herausforderungen im Journalismus, darunter auch der Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI). Ein spezielles Augenmerk lag auf der Frage, wie Journalisten KI einsetzen können, um ihre Arbeit zu verbessern, allerdings sind die Resultate bislang noch ausbaufähig.
Künstliche Intelligenz als Herausforderung und Chance
Der Journalismus verändert sich rasant. Laut [acatech] spielt KI eine Schlüsselrolle in diesem Wandel. Immer mehr große Redaktionen setzen auf KI-Technologien, um Prozesse zu optimieren und die Qualität ihrer Berichterstattung zu verbessern. Von Bloomberg, das KI zur Umwandlung von Finanzberichten in Nachrichten nutzt, bis hin zur Washington Post, die bei den Olympischen Spielen 2016 KI-Technologie zur Berichterstattung einsetzte, zeigt sich, dass KI eine entscheidende Unterstützung im journalistischen Alltag bieten kann.
Allerdings bringt die Integration von KI auch einige Herausforderungen mit sich. Die Schüler der Heinrich-Heine-Schule in Leherheide diskutierten beispielsweise über die Vertrauenswürdigkeit von Informationen in sozialen Medien. Die Anwendung von KI zur Erkennung von Desinformation und deren ethischer Einsatz im Journalismus wurden ebenfalls thematisiert. Experten warnen, dass Nachrichtenorganisationen nur begrenzte Zeit haben, um sich diesen neuen Technologien anzupassen, da wichtigste Prinzipien wie Transparenz und Verantwortung im Umgang mit KI in die journalistische Praxis integrierte werden müssen.
Der Wunsch nach einem speziellen Schüler-Abo für die NORDSEE-ZEITUNG zeigt, dass die junge Generation großes Interesse an fundierter Berichterstattung hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Journalismus weiterentwickelt und inwieweit die Jugendlichen in der Lage sind, sich in dieser neuen Welt der Medienwissen zurechtzufinden.