Alarmstufe Rot: Hamburger Jugendhilfe kämpft gegen Überlastung!

Mitarbeiter der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe schlagen Alarm: Überlastung, Personalmangel und schlechte Bedingungen bedrohen die Qualität.

Mitarbeiter der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe schlagen Alarm: Überlastung, Personalmangel und schlechte Bedingungen bedrohen die Qualität.
Mitarbeiter der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe schlagen Alarm: Überlastung, Personalmangel und schlechte Bedingungen bedrohen die Qualität.

Alarmstufe Rot: Hamburger Jugendhilfe kämpft gegen Überlastung!

Die Situation in der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland ist alarmierend. Angestellte aus Hamburg schlagen laut NDR eindringlich Alarm wegen unhaltbarer Arbeitsbedingungen. Beschäftigte berichten von einer Überlastung durch Personalmangel, schlechten Bezahlungen und einem enormen Verwaltungsaufwand, der weit über das Maß hinausgeht, was man sich im sozialen Bereich wünschen würde.

Eine Sozialpädagogin, die in Vollzeit arbeitet, ist beispielsweise für bis zu 70 Familien zuständig – eine kaum zu bewältigende Aufgabe. Erzieher aus Wohngruppen äußern, dass unter diesen Bedingungen der pädagogische Auftrag kaum erfüllbar ist. Die zunehmende Bürokratisierung stellt die Beschäftigten vor zusätzliche Herausforderungen und frustriert sie, denn tatsächlich möchten sie lieber direkt mit den Menschen arbeiten, denen sie helfen wollen. Die Hamburger Familienbehörde hat zwar anerkannt, dass die Bedingungen verbessert werden müssen, jedoch sind konkrete Maßnahmen zur Entlastung noch nicht umgesetzt worden.

Wachsende Belastungen in Kitas

Die Wandlung in der frühkindlichen Bildung und Betreuung zeigt, dass die Belastungen für die pädagogischen Fachkräfte stark zugenommen haben, besonders seit der Corona-Pandemie. In einem offenen Brief, initiiert von mehreren Wissenschaftlern, wird ein sofortiges Handeln der Politik gefordert. GEW Hamburg berichtet, dass das System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) kurz vor dem Kollaps steht.

Die Ursachen sind vielfältig: Zeitdruck, Personalmangel und ungünstige Arbeitsbedingungen führen zu einer „Stressfalle“ für die Beschäftigten. Dies hat nicht nur eine hohe Anzahl an Krankentagen zur Folge – insbesondere psychische Erkrankungen sind hier ein großes Anliegen – sondern auch eine negative Auswirkung auf die psychische Gesundheit der Kinder. Viele zeigen bereits Stresssymptome, Erschöpfung und Unwohlsein. Die Fachkräfte betonen, dass besonders in den ersten drei Lebensjahren die Stressbelastung gravierende Folgen für die Kinder hat.

Fachkräftemangel als große Herausforderung

Laut Nifbe wird der Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe immer kritischer. Trotz des Ausbaus der Kinder- und Jugendhilfe in den letzten 20 Jahren gelingt es nicht, alle gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben zu erfüllen. Die Zahl der Beschäftigten stieg zwar, aber die personelle Ausstattung entspricht nicht den notwendigen Rahmenbedingungen. In Westdeutschland ist der Arbeitsmarkt für soziale Berufe nahezu leer gefegt. Dies führt dazu, dass viele Stellen oft nicht mit qualifiziertem Personal besetzt werden können.

Die prognostizierte Lücke könnte bis 2030 in Westdeutschland zwischen 51.000 und 88.000 Fachkräften betragen. Ab 2026/2027 wird zudem ein Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung für Grundschulkinder in Kraft treten, was den Personaldruck weiter erhöhen könnte. Um dieser Herausforderung zu begegnen, sind neue Strategien zur Personalgewinnung und -bindung dringend nötig.

Die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen und einem verstärkten Engagement seitens der Politik wird zunehmend lauter. Es ist unverzichtbar, dass die Rahmenbedingungen für die Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe verbessert werden, damit sie den Herausforderungen gerecht werden und letztlich auch die Kinder in ihrer Entwicklung angemessen unterstützt werden können.