Fantastisches Theater in Hamburg: Moers' Stadt der träumenden Bücher verzaubert!

Fantastisches Theater in Hamburg: Moers' Stadt der träumenden Bücher verzaubert!

In Hamburg wird ein literarischer Traum lebendig, denn die Uraufführung von Walter Moers‘ „Die Stadt der Träumenden Bücher“ hat am Schauspielhaus für Furore gesorgt. Mit einer mitreißenden Inszenierung unter der Regie von Viktor Bodó tauchen die Zuschauer in die fiktive Welt von Buchhaim ein, einem Ort, der ganz der Literatur und Fantasie gewidmet ist. NDR berichtet, dass diese Adaption, die auf dem vierten Band der beliebten Zamonien-Romane basiert, sowohl jüngere als auch ältere Zuschauer anzieht. Viele Walter Moers-Fans fanden sich in den Reihen wieder, um das Schauspiel zu erleben.

Die Geschichte folgt dem Protagonisten Hildegunst von Mythenmetz, einem aufstrebenden Schriftsteller, der seine Chance ergreift, nachdem er ein geheimnisvolles Manuskript entdeckt. Auf seiner Suche nach dem Autor dieses Werkes begegnet er einer Vielzahl von skurrilen Charakteren und Abenteuern in der Stadt Buchhaim. Dieser Abenteuergeist wird von einem großen Ensemble aus Musikern, Tänzern und Schauspielern lebendig gemacht, während die Inszenierung mit filmischen und grotesken Elementen spielt, inspiriert von den Gruselfilmen der 1920er Jahre. Wie auch Die Deutsche Bühne anmerkt, ist das Bühnenbild eine wundervolle Nachbildung einer alten Bibliothek, die in ihrer Pracht verzaubert.

Ein Fest der Sinne

Begeisterte Zuschauer beschreiben die Premiere als ein wahres Fest und „rasantes Spektakel“, das mit tosendem Applaus und euphorischen Reaktionen geehrt wurde. Die Bühnenfassung, die von Sybille Meier, Anna Veress und Daniel Neumann entwickelt wurde, erweckt die fantastischen Figuren zu neuem Leben. Mit einfallsreichen Kostümen von Eszter Kálmán und der musikalischen Untermalung durch fünf Live-Musiker:innen wird das Schauspiel zu einem echten Erlebnis.

Ein besonderes Highlight ist die kurz eingebundene Live-Filmsequenz, die für zusätzlichen Schwung sorgt, obwohl sie nur einen kleinen Teil des Geschehens ausmacht. Diese Verbindung von Theater und Film macht den Abend noch aufregender und spricht das Publikum auf vielseitige Weise an. In den sozialen Interaktionen wird die Brisanz des Literaturbetriebs aufgegriffen, evident durch die Figuren wie Agent Claudio Harfenstock und den Kritiker Laptanti-del Latuda, sowie den Antagonisten Phistomefel Smeik, der als literarischer Autokrat die Stadt kontrolliert.

Die Botschaft der Macht der Bücher

Eine starke Botschaft zieht sich durch die gesamte Inszenierung: Bücher sind mehr als nur gedruckte Seiten; sie verkörpern Träume, Abenteuer und Geschichten, die durch die Zeit leben. Der Abend endet mit einem übertrieben kitschigen Musical-Finale und lässt das Publikum in euphorische Stimmung zurück. Dabei ist es nicht nur die liebevoll gestaltete Inszenierung, die alle begeistert, sondern auch die Erinnerung daran, dass die Welt der Bücher niemals in Vergessenheit geraten darf. Walter Moers selbst, geboren 1957, ist mit seinen Zamonien-Romanen ein wichtiges Fernglas in die fantastischen Weiten der Literatur geworden und hat generationenübergreifende Leserschaften begeistert.

Ob jung oder alt, die Freude am Geschichtenerzählen und die Faszination für die Welt der Bücher leben durch diese Aufführung weiter und erinnern uns daran, dass es immer noch Geschichten zu entdecken gibt, die darauf warten, erzählt zu werden.