Hamburg: Beschäftigte erhalten Zulagen nach langem Kampf um Fairness
Einigung zur Hamburg-Zulage für Beschäftigte der FHH: 100 Euro ab Februar 2026, Kritik an Anerkennung und Bezahlung.

Hamburg: Beschäftigte erhalten Zulagen nach langem Kampf um Fairness
In Hamburg gibt es Neuigkeiten beim Thema Zulagen für Beschäftigte der Freien und Hansestadt. Nach einem langen Kampf von drei Jahren ist es den Verhandlern gelungen, sich auf eine Hamburg-Zulage zu einigen, die insbesondere Beschäftigte mit Bürgerkontakt in den Mittelpunkt stellt. Betroffen sind vor allem die Mitarbeiter des Hamburg Service und der Bauhöfe. Ab dem 1. Februar 2026 dürfen diese sich über eine monatliche Zulage in Höhe von 100 Euro freuen, die ab dem 1. Mai 2027 auf 115 Euro ansteigt, wie die Gewerkschaft ver.di berichtet. Zudem gibt es auch für den Sozial- und Erziehungsdienst etwas: Hier wird eine Zulage von 50 Euro ab Februar 2026 in Aussicht gestellt, die im Mai 2027 auf 75 Euro erhöhen soll. Um die Mobilität der Beschäftigten zu unterstützen, wurde ein zusätzlicher Zuschuss zum Jobticket von 15,75 Euro vereinbart.
Doch der Weg zu diesen Fortschritten war lang und steinig. Die eingeforderte Stadtstaaten-Zulage, eine Thematik, die in der Tarifrunde 2023 aufgekommen ist, zeigt, wie wichtig die Anerkennung der Arbeit im öffentlichen Dienst ist. Ein Blick auf die Zahlen macht deutlich, warum: Glaubt man den aktuellen Informationen, verdienen 71 Prozent der Tarifbeschäftigten der FHH weniger als das mittlere Hamburger Einkommen. Der Druck auf die Politik, hier fairere Löhne zu schaffen, wächst.
Stadtstaaten-Zulage im Fokus
Im Rahmen der Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder ist der Ruf nach einer Stadtstaaten-Zulage laut geworden. Die Gewerkschaften, insbesondere ver.di, fordern eine monatliche Zulage von 300 Euro für Beschäftigte in Hamburger sowie Berliner und Bremer Dienststellen. Diese Forderung zielt darauf ab, den hohen Lebenshaltungskosten in den Großstädten Rechnung zu tragen. Auch die Nachwuchskräfte sollen nicht vergessen werden; für sie wird eine Zulage von 150 Euro ins Spiel gebracht.
Die Arbeitgeber lehnen jedoch ab, was zu Spannungen in der Tarifgemeinschaft führt. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat Bedenken geäußert, da die befürchteten Erhöhungen in den unteren Entgeltgruppen bis zu 23,9 Prozent betragen könnten. Die Diskussion über die Hauptstadtzulage, die Berliner Beschäftigte seit dem 1. November 2020 genießen, zeigt, wie kompliziert die Situation ist. Diese Zulage besteht aus einem steuerpflichtigen Teil und einem steuerfreien Zuschuss zum Azubiticket. Der Alleingang Berlins hat andere Bundesländer aufgeschreckt und die TdL hat Berlin aufgrund dieser Entwicklungen bereits 2020 aus der gemeinsamen Tarifgemeinschaft ausgeschlossen.
Die Entscheidung über das Verhandlungsergebnis muss nun noch von den Mitgliedern der Tarifkommission genehmigt werden. Ob diese Einigung wirklich als ein Schritt in die richtige Richtung angesehen werden kann oder ob es sich um eine verspätete, unzureichende Reaktion auf die Bedürfnisse der Beschäftigten handelt, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Forderungen nach fairen Löhnen und einer echten Anerkennung der geleisteten Arbeit im öffentlichen Dienst auch weiterhin hoch im Kurs stehen.
Die Entwicklungen in Hamburg könnten dabei eine wichtige Vorlage für andere Städte und Bundesländer darstellen, vor allem wenn man die Herausforderungen in den städtischen Bereichen im Hinterkopf behält. Ver.di berichtet über die jüngsten Ereignisse und die Hintergründe, während Öffentlicher Dienst News weitere Informationen zur Stadtstaaten-Zulage liefert. Die nächsten Schritte werden zeigen, wie die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Deutschland in Zukunft behandelt werden.