Revolution in der Windenergie: Neuer Gastprofessor forscht an Supraleitern!

Revolution in der Windenergie: Neuer Gastprofessor forscht an Supraleitern!
Am 1. April 2025 trat Prof. Cezary Jędryczka die erste internationale Gastprofessur an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HSU) an. Diese Professur wurde von der Fakultät für Elektrotechnik besetzt und hat das Ziel, innovative Forschungsprojekte im Bereich der supraleitenden Technologie voranzutreiben. Prof. Jędryczka wird zusammen mit der Professur für Elektrische Maschinen und Antriebssysteme unter der Leitung von Prof. Christian Kreischer an der Entwicklung neuartiger Generatoren mit supraleitender Erregerwicklung für Offshore-Windenergieanlagen arbeiten. Dies stellt einen bedeutsamen Schritt in der Energieübertragungstechnologie dar, wie auch die kürzlich stattfindenden Diskussionen über Hochtemperatursupraleiter verdeutlichen.
Prof. Jędryczka bringt eine fundierte akademische Laufbahn mit, die 2005 mit einem Masterabschluss in Elektrotechnik an der Technischen Universität Posen (PUT) begann. Nach seinem Doktortitel im Jahr 2010 und seiner Habilitation 2018 hat er sich als Universitätsprofessor und Direktor des Instituts für Elektrotechnik und Elektronik der PUT etabliert. Seine Forschungsinteressen umfassen Themen wie die Finite-Elemente-Simulation und die Implementierung numerischer Methoden im Design elektromagnetischer Wandler.
Forschung zu Hochtemperatursupraleitern
Im Rahmen der Forschungsinitiative SupraGenSys 2 wird ein Demonstrator für einen optimierten 10 MW Hochtemperatur-Supraleitung (HTS) Generator entwickelt. Die Notwendigkeit umfangreicher Berechnungen und Entwürfe der Teilsysteme zeigt deutlich die Komplexität des Projekts. Das Konsortium, das sich bereits in der vorherigen Phase bewährt hat, wird durch das Fraunhofer IEE unterstützt, welches sich auf das elektromagnetische Design und die Gesamtsystemauslegung konzentriert. Die Erkenntnisse aus dem Betrieb des Demonstrators sollen in den optimierten Generatorentwurf einfließen.
Hochtemperatursupraleiter haben das Potenzial, große Mengen Strom nahezu verlustfrei zu transportieren, was ihre Anwendung in der Industrie revolutionieren könnte. Tabea Arndt, Professorin für supraleitende Magnettechnologien am Karlsruher Institut für Technologie, hebt hervor, dass HTS weniger Kühlaufwand erfordern als ihre niedertemperaturbasierten Vorgänger und gleichzeitig hohe Magnetfelder erzeugen. Dies macht sie besonders wertvoll für die Elektrifizierung von Bereichen, die bisher als unzulänglich galten.
Herausforderungen und Ausblicke
Trotz ihrer Vorteile stehen der breiten Anwendung von Hochtemperatursupraleitern noch einige Hemmnisse gegenüber, darunter veraltete Vorstellungen über Supraleitung und ein Mangel an Informationen über die neuen Materialien. Eine gezielte Aufklärung und die Einführung einer speziellen Ausbildungsrichtung „Angewandte Supraleitung für Elektrotechniker“ an Universitäten könnten entscheidend sein, um das volle Potenzial dieser Technologie zu erschließen.
Ein wichtiger Aspekt, der in der Diskussion um die Hochtemperatursupraleiter hervorgehoben wird, ist die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure im Forschungsfeld. Einheitliche Kommunikation ist essenziell, um Fehler zu vermeiden und die Energieeffizienz zu steigern, insbesondere im Zusammenhang mit der Windenergie und Wasserstofftechnologien. Der anhaltende Fokus auf die Unterstützung der Produkteinführung von HTS-Anwendungen zeigt die Relevanz dieser Technologien für die zukünftige Energieinfrastruktur.
Das Engagement von Prof. Jędryczka an der HSU und die zusammenlaufenden Forschungsprojekte belegen, dass die Entwicklung von supraleitenden Technologien eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Energieversorgung spielt und innovative Lösungsansätze für die Herausforderungen der Energiewende bietet. Insgesamt stehen die Chancen gut, dass die miteinander vernetzten Entwicklungen im Bereich der Hochtemperatursupraleiter eine bedeutende Rolle in der modernen Elektrotechnik und Energietechnik einnehmen werden.