Chaotische Proteste in Gießen: Auto durchbricht AfD-Blockade!
In Gießen demonstrierten zehntausende gegen die Gründung einer AfD-Jugendorganisation. Es kam zu Blockaden und gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Chaotische Proteste in Gießen: Auto durchbricht AfD-Blockade!
In Gießen sorgten am vergangenen Wochenende zehntausende Demonstranten für einen massiven Protest gegen die Gründung einer neuen Jugendorganisation der AfD namens „Generation Deutschland“. Die Polizei schätzte die Anzahl der Teilnehmenden auf bis zu 50.000, wobei der Deutsche Gewerkschaftsbund mit rund 20.000 Teilnehmern die größte Kundgebung organisierte. Trotz des großen Andrangs blieben die Proteste größtenteils friedlich, jedoch kam es auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und Blockaden von Verkehrswegen, was in einem bemerkenswerten Polizeieinsatz mündete. Am Samstag wurden bereits 10 bis 15 Beamte leicht verletzt, während die Demonstranten über 26 Verletzte meldeten. Auch der Bundesinnenminister Alexander Dobrindt äußerte sich kritisch zur Gewaltbereitschaft eines Teils der Demonstrierenden und hob die Wichtigkeit des Demonstrationsrechts hervor, verbunden mit dem notwendigen Respekt vor der Polizei. hessenschau.de berichtet, dass die Gründung der AfD-Jugendorganisation aufgrund von Blockaden verzögert wurde und schließlich mit etwa 840 Teilnehmern stattfand.
Ein Videoschnipsel, der die tumultartigen Szenen während der Gründung dokumentiert, zeigt, wie ein Auto während einer Protestblockade in die Menge fuhr. Ein Sprecher der AfD, Christopher Wiedenhaupt, bezeichnete das Fahrzeug als Teil eines offiziellen Konvois, was jedoch von einem Polizeisprecher für Mittelhessen als unbegründet zurückgewiesen wurde. Man ließ einem Rettungswagen durch die Blockade, doch das anschließende Auto fuhr ungehindert hinterher und rammte die Protestgruppe. Laut Augenzeugen versuchten mehrere Demonstranten, das Fahrzeug aufzuhalten und trommelten auf die Motorhaube, während die Heckscheibe des Autos zerbrach. Die Polizei hat das Videomaterial gesichtet und führt Ermittlungen durch, um den Vorfall zu klären. fr.de berichtete zudem, dass die Lage gegen 9 Uhr am Morgen in Lahnau-Atzbach eskalierte.
Der massive Polizeieinsatz
Die Dimension der Proteste stellte einen der größten Polizeieinsätze in der Geschichte Hessens dar. Tausende von Polizisten aus 15 Bundesländern wurden mobilisiert, um die Situation zu bewältigen und die Ordnung wiederherzustellen. Die Polizei zog Wasserwerfer auf, um die Demonstranten aufzufordern, die Blockaden zu räumen, was auch zu schweren Zusammenstößen führte. Die Innenministerin Roman Poseck (CDU) verurteilte die Gewalt und strich hervor, dass nicht alle Demonstranten friedlich auftraten, was eine erhebliche Herausforderung für die Einsatzkräfte darstellte.
Die neue Jugendorganisation „Generation Deutschland“ steht unter kritischer Beobachtung, insbesondere da ihr Vorsitzender Jean-Pascal Hohm vom Brandenburger Verfassungsschutz als Rechtsextremist geführt wird. Es besteht die Sorge, die Organisation könnte ein Knotenpunkt für die Vernetzung von AfD und rechtsextremen Gruppen werden. Der Vorgänger, die Junge Alternative (JA), war bereits als rechtsextrem eingestuft worden und hatte sich aufgelöst. Damit wird deutlich, dass die Gründung dieser neuen Organisation in einem umstrittenen, und womöglich politisch explosiven, Umfeld stattfindet.
Angesichts der Ereignisse und der Weichenstellungen in der Gesellschaft zeigt sich der Verdruss über die Gewaltbereitschaft und die damit gepflogenen politischen Einflüsse. Das Thema wird auch weiterhin die Gemüter bewegen und lässt die Frage offen, wie es mit dem politischen Klima in Deutschland weitergeht.