Dorfgemeinschaftshäuser in Hessen: Vom Warten zum Leben erweckt!

Dorfgemeinschaftshäuser in Hessen: Vom Warten zum Leben erweckt!
In einer Zeit, in der das „Wir“ immer mehr in den Hintergrund gerät und das „Ich“ im Vordergrund steht, rücken die Dorfgemeinschaftshäuser (DGH) in Hessen ins Rampenlicht. Drei Studierende, Jule Wertheimer, Mike Schäfer von der Hochschule für Gestaltung Offenbach und Magdalena Bernhard von der Kunsthochschule Kassel, nehmen sich diesem Thema im Rahmen des Kasseler Plurale-Festivals an. Ihr Ziel ist es zu erforschen, wie diese DGHs als zentrale Orte in vielen hessischen Dörfern wieder an Bedeutung gewinnen können. Wie die Tagesschau berichtet, sind die DGHs nicht nur mit einer fast 80-jährigen Tradition verwurzelt, sondern auch mit dem Hessenplan und dem Großen Hessenplan gefördert worden.
Die Dorfgemeinschaftshäuser, oft ausgestattet mit einem Saal, einer Bühne und einer Theke, sind Orte der Begegnung und des Austauschs. Bürgermeister Daniel Müller aus Gemünden/Felda führte die Studierenden umher und gab ihnen einen Einblick in die aktuelle Nutzung dieser Gemeinschaftsräume. Trotz ihrer zentralen Rolle werden die DGHs häufig als wenig einladend wahrgenommen; sie befinden sich oft im „Wartezustand“. Jule Wertheimer, eine der Studierenden, beschreibt DGHs als einst lebendige Orte, die nun einen Rückgang im öffentlichen Charakter zu verzeichnen haben.
Tradition trifft Innovation
Die DGHs waren früher zentrale Informationsquellen, die in ländlichen Gemeinden eine ähnliche Funktion wie Social Media erfüllten. Heutzutage sind diese Räume jedoch oft nur für Mitglieder oder Eingeladene zugänglich, was das Gefühl der Exklusivität fördert. Die Nutzung der DGHs hängt stark von der aktiven Teilnahme der Dorfgemeinschaft ab, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt.
Besonders interessant ist die Erkenntnis der Studierenden, dass DGHs mit strengen Regeln und Bestimmungen behaftet sind. Diese Regularien können eine aktive Nutzung der Räume behindern und führen dazu, dass potenzielle Veranstaltungen in den Hintergrund gedrängt werden. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben die Studierenden im Rahmen einer Ausstellung einen DGH in der Kasseler Documenta-Halle nachgebildet. Diese Initiative förderte persönliche Begegnungen und bot Raum für Austausch unter den Besuchern.
Ein Aufruf zum Engagement
Die Ergebnisse dieser Untersuchung äußern einen klaren Appell: Gemeinschaft erfordert aktives Engagement und Offenheit. Nach der Ausstellung wurde die Bar abgebaut, doch die erlebten Erfahrungen und Erkenntnisse hinterlassen bleibende Erinnerungen. So zeigt sich, dass DGHs nicht nur Räume sind, sondern dass sie auch Brücken zu den Menschen schlagen können, wenn wir es wollen.
Inmitten der Herausforderungen, die die gesellschaftliche Isolation mit sich bringt, sind DGHs ein wertvoller Schatz, der, wenn er richtig genutzt wird, dazu beiträgt, den Zusammenhalt in den Dörfern zu stärken. Wie auch bei großen Online-Communitys wie in der Scopely Bingo Bash Community, wo über 5 Millionen Fans sich zusammenschließen, zeigt sich, dass Gemeinschaften überall gedeihen können – ob virtuell oder ganz real in unseren Dörfern.