Streit um Arbeiter an Frankfurter Straßenecke: Lösung gefordert!

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Im Frankfurter Ostend warten Arbeitssuchende auf Jobs, während Anwohner über die Situation klagen. Maßnahmen im Ortsbeirat geplant.

Im Frankfurter Ostend warten Arbeitssuchende auf Jobs, während Anwohner über die Situation klagen. Maßnahmen im Ortsbeirat geplant.
Im Frankfurter Ostend warten Arbeitssuchende auf Jobs, während Anwohner über die Situation klagen. Maßnahmen im Ortsbeirat geplant.

Streit um Arbeiter an Frankfurter Straßenecke: Lösung gefordert!

Ein kalter Novembermorgen in Frankfurt, genauer gesagt im Ostend: Es ist kurz nach sechs Uhr und an einer Straßenecke stehen zwei Männer und eine Frau mit ihren Rucksäcken auf dem Boden. Sie sind auf der Suche nach Arbeit – eine Szene, die für die Gegend längst zur Gewohnheit geworden ist. Laut FAZ haben alle drei keine guten Deutschkenntnisse, einer spricht ein wenig Englisch und stammt aus Moldau. Trotz des frostigen Wetters sind sie bereit, jede Art von Arbeit anzunehmen, um ein bisschen Geld zu verdienen.

Die Suche nach einem Job zieht sich für viele von ihnen oft bis in den Nachmittag hinein. Die Situation an dieser Stelle hat Tradition: Seit der Eröffnung des Osthafens 1912 ist dies ein Ort, wo Arbeitssuchende kommen, um auf Gelegenheiten zu hoffen. Früher gab es hier ein Arbeitsamt, das sich um die Anwerbung kümmerte. Dies endete jedoch in den 1980ern. Seitdem gibt es keine vergleichbare Unterstützung mehr, was für Frustration bei den Suchenden sorgt.

Die soziale Situation im Ostend

Die Beschwerden der Anwohner über die Situation nehmen zu. So forderten die Christdemokraten im Ortsbeirat im August einen Bericht über die Lebensqualität in der Gegend, die durch die ständigen Wartenden beeinträchtigt wird. Dies führt häufig zu einer angespannten Atmosphäre und zu Beschimpfungen zwischen den Wartenden und den Anwohnern. Demnach fordern auch die Grünen und die SPD eine Lösung, um der schwierigen Lage Rechnung zu tragen.

Ein Beispiel für die harte Realität ist der Pritschenwagen eines Gartenbaubetriebs, der immer wieder an der gleichen Stelle hält. Ein Moldauer erhält hier kurzfristig eine Chance und steigt ein, während die anderen zurückbleiben. „Da muss es doch eine Lösung geben“, sagt ein weiterer Mann aus Moldau, der angstvoll erklärt, dass er jede Arbeit annehmen würde, winkt jedoch ab, als das Thema Arbeitsamt zur Sprache kommt.

Politische Reaktionen

Die Politik hat die Thematik aufgegriffen. Uli Labonté von der SPD hat einen neuen Antrag im Ortsbeirat eingebracht. Dieser sieht unter anderem vor, dass die Polizei öfter kontrollieren soll, während gleichzeitig auch das Arbeits- und Sozialamt aktiv werden könnte, um eine Art „Streetworking“ aufzubauen. Die Polizei führt zwar bereits regelmäßige Ausweiskontrollen durch, hat aber nur begrenzte Handlungsmöglichkeiten. Der Antrag wurde vom Ortsbeirat angenommen und nun wartet man auf den Bericht des Magistrats.

In der Zwischenzeit setzen die anderen beiden Moldauer ihre Suche fort. Die Frau wirkt unruhig und der Mann vertreibt sich die Zeit mit einer Zigarette. „Es könnte alles so viel einfacher sein“, denkt man sich, während sie darauf hoffen, dass die nächsten Arbeitsmöglichkeiten ihre Warten bezahlen.