Frankfurter Taxifahrer protestieren: Mindestpreise für Fairness jetzt!

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Hunderte Taxifahrer protestieren am 16. Juni in Frankfurt gegen Dumpingpreise von Uber. Forderungen nach Mindestpreisen und Kontrollen.

Hunderte Taxifahrer protestieren am 16. Juni in Frankfurt gegen Dumpingpreise von Uber. Forderungen nach Mindestpreisen und Kontrollen.
Hunderte Taxifahrer protestieren am 16. Juni in Frankfurt gegen Dumpingpreise von Uber. Forderungen nach Mindestpreisen und Kontrollen.

Frankfurter Taxifahrer protestieren: Mindestpreise für Fairness jetzt!

Im Herzen von Frankfurt, gleich heute, versammelten sich mehrere hundert Taxifahrer zu einer eindrucksvollen Sternfahrt, um lautstark gegen die Dumpingpreise von Anbietern wie Uber und Bolt zu protestieren. Um kurz vor 10 Uhr rollten rund 300 Taxis in zwei Kolonnen von den Startpunkten Römerhof und Stadion durch die Stadt. Diese Aktion brachte zeitweise erhebliche Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr mit sich. Während die Taxifahrer durch Stadtteile wie Sachsenhausen, an der Messe und am Hauptbahnhof vorbei zogen, trugen sie ihre (!) dringendsten Anliegen vor.

Die Taxifahrer fordern nicht nur strengere Kontrollen durch die Stadt, sondern auch die Einführung von Mindestpreisen für Mietwagenvermittler. Aktuell liegt der Mindestpreis für Taxifahrten bei 2,40 Euro pro Kilometer, während ein Mindestpreis von 2,20 Euro für Mietwagenanbieter vorgeschlagen wird. „In den letzten Jahren haben wir einen Rückgang des Umsatzes erlebt und machen uns Sorgen um unsere finanzielle Zukunft“, äußerte ein Taxifahrer betroffen. Allerdings wies die Stadt Frankfurt die Kritik der Taxifahrer zurück. Laut Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP) gibt es bereits Prüfungen der Konzessionen im Mietwagenbereich, auch wenn ein Gutachten zur Notwendigkeit von Mindestpreisen noch nicht in Auftrag gegeben wurde.

Politische Widerstände und Bedürfnisse

Die politische Diskussion über Mindestpreise bleibt angespannt. Ulas Gergin, Vertreter der Taxi-Vereinigung, kritisierte die Verzögerungen und warnte vor einer „Kannibalisierung“ im Personenbeförderungsgewerbe. Während die Frankfurter FDP in einer Mitgliederversammlung ein Nein zu Mindestpreisen beschloss, betont Gergin, dass diese auch ohne Gutachten eingeführt werden könnten. Da gibt’s also ordentlich Zündstoff!

Die Staatsanwaltschaft hat bereits einen Fall von Steuer- und Sozialversicherungsbetrug bei Mietwagenanbietern aufgedeckt, was die ohnehin kritische Lage für Taxifahrer weiter verschärft. „Taxis haben privilegierte Bedingungen wie festgelegte Preise, während Fahrdienstleister oft günstigere Tarife anbieten können“, unterstützt Gergin seine Argumente. Im Kontext dieser Wettbewerbsverzerrung stimmt auch der CDU-Politiker Martin-Benedikt Schäfer zu: „Es besteht an manchen Stellen Nachholbedarf, um Fairness in der Branche zu gewährleisten.“

Kommende Aktionen im Blick

Doch die Taxifahrer ruhen sich nicht auf ihrem ersten Erfolg aus. Ein Nationaler Aktionstag für den 2. Juli wurde bereits angekündigt, bei dem Protestaktionen in Großstädten wie Berlin, Köln und Frankfurt geplant sind. Der Bundesverband Taxi und Mietwagen sieht die Notwendigkeit, die gesetzlichen Mindestpreise für Fahrdienstvermittler wie Uber einzuführen. Bisher haben nur Leipzig und Lörrach von der Regelung des Personenbeförderungsgesetzes Gebrauch gemacht, die kommunale Mindestpreise ermöglicht.

Diese bundesweiten Proteste sind die erste koordinierte Aktion des Taxigewerbes seit über fünf Jahren, und viele Augen sind darauf gerichtet, was dabei herauskommt. Während die Verhandlungen und Diskussionen weitergehen, bleibt abzuwarten, ob sich den Fahrgästen ein faireres und transparenteres Preismodell in der Taxi-Branche bietet.

In der Zwischenzeit sind die Taxifahrer entschlossen, für ihre Rechte und die Fairness in ihrem Gewerbe zu kämpfen, und sie hoffen, dass die Stadt und die Politik bald auf ihre Forderungen eingehen werden.

Für weitere Informationen über die laufenden Entwicklungen können die Leserinnen und Leser die Berichterstattung von tagesschau.de, fnp.de und taxi-heute.de verfolgen.