Demos in Gießen: Riesenkrawall gegen AfD-Jugend – 50.000 auf der Straße!
Am 6. Dezember 2025 fanden in Gießen massive Proteste gegen den AfD-Parteitag statt, begleitet von einem historischen Polizeieinsatz.

Demos in Gießen: Riesenkrawall gegen AfD-Jugend – 50.000 auf der Straße!
Am 6. Dezember 2025 sorgte Gießen für Schlagzeilen, als die AfD-Jugend in den Hessenhallen ihren Gründungsparteitag abhalten wollte. Es war ein Tag, der ganz im Zeichen von Protesten und gesellschaftlicher Spaltung stand. Tausende Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland gingen auf die Straße, um gegen die Gründung der neuen Jugendorganisation „Generation Deutschland“ zu demonstrieren. Dabei beteiligten sich laut Schätzungen des Innenministeriums bis zu 30.000 Menschen an den Protesten – insgesamt waren es gar 50.000, die die Stadt nahezu lahmlegten.
Die Anreise der AfD-Anhänger wurde durch gewaltsame Proteste und Blockaden erheblich beeinträchtigt. Autobahnen und Bundesstraßen wurden durch Demonstrationszüge und Barrikaden blockiert. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, setzte die Polizei Wasserwerfer ein. In diesem Zusammenhang kam es zu Zusammenstößen, bei denen mehrere Hundert gewaltbereite Personen an den Auseinandersetzungen beteiligt waren. Bis zum frühen Nachmittag wurden dabei 10 bis 15 Polizeibeamte leicht verletzt. Die größte Kundgebung, organisiert vom Deutschen Gewerkschaftsbund, zog rund 20.000 Demonstranten an, die größtenteils friedlich protestierten, aber die Lage blieb Spannungen ausgesetzt
Ein umstrittener Veranstaltungsort
Die Hessenhallen in Gießen wurde zum umstrittenen Schauplatz, denn während des Antik- und Trödelmarkts schlichen Aktivisten der Gegenseite hinein und deponierten 15 bis 20 kleine Plastikkästchen, die im Falle einer Aktivierung laute Störgeräusche von sichgeben sollten, um den Parteitag zu unterbrechen. Die Polizei stufte diese Kästchen als harmlos ein, jedoch wirft die Situation Fragen zur Notwendigkeit des hohen Polizeiaufgebots auf, das als der größte Einsatz in der Geschichte Gießens gilt. SPD-Politiker fordern eine umfassende Aufarbeitung, ein Anliegen, das auch von Roland Zwerenz, Geschäftsführer der Messe Gießen GmbH, unterstützt wird.
Zwerenz sieht sich aufgrund der massiven Kritik mit einem schwierigen Dilemma konfrontiert: Obwohl er die Vorwürfe zurückweist, die Messe GmbH sei für die Eskalation verantwortlich, betont er die rechtlichen Verpflichtungen zur Vermietung öffentlicher Hallen an alle zugelassenen Parteien. In einem ähnlichen Fall in Essen habe ein Verbot eines AfD-Parteitags zu hohen Kosten und rechtlichen Konsequenzen geführt. Zwerenz plädiert für eine objektive Betrachtung der Vorfälle und kritisiert die Vorgaben, die Messe hätte den Einzelhandel in ein Chaos gestürzt – eine Darstellung, die er für nicht zutreffend hält.
Die AfD und ihre neue Jugendorganisation
Der AfD-Gründungsparteitag begann mit mehr als zwei Stunden Verspätung. Von den ursprünglich erwarteten Teilnehmern von über 800 kamen schlussendlich etwa 750 in die Hessenhallen. Neuer Vorsitzender der Jugendorganisation ist Jean-Pascal Hohm, der vom Brandenburger Verfassungsschutz als Rechtsextremist beobachtet wird. In einem auffälligen Twist der Ereignisse wurde Nafiur Rahman als hessischer Vertreter in den Bundesvorstand gewählt.
Die Ereignisse des Tages werfen ein grelles Licht auf die gesellschaftlichen Spannungen in Deutschland. Zwerenz und andere Stimmen appellieren an die Bedeutung des Rechtsstaats sowie an die Fähigkeit, unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren und friedlich im Dialog zu bleiben. Es bleibt zu hoffen, dass die hitzigen Auseinandersetzungen in Gießen nicht zu einer weiteren Vertiefung der Gräben in der Gesellschaft beitragen.
Insgesamt sind die Spannungen rund um den Parteitag der AfD-Jugend ein Ausdruck für die polarisierten gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland, die sich auch in Gießen bemerkbar machen. Die Diskussion um Meinungsfreiheit, rechtliche Verpflichtungen und die Kunst des Kompromisses bleibt aktueller denn je. giessener-anzeiger.de und tagesschau.de sind sich einig, dass die Kluft zwischen den Ansichten immer weiter wächst.