Kreistag wehrt sich gegen Bahnpläne: Keine Reduzierung der ICE-Halte!
Der Wetterauer Kreistag fordert den Erhalt der ICE-Halte in Friedberg, um die Verkehrsanbindung von Gießen zu sichern.

Kreistag wehrt sich gegen Bahnpläne: Keine Reduzierung der ICE-Halte!
Der Wetterauer Kreistag hat am 30. Oktober 2025 in einer eindringlichen Resolution die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium aufgefordert, ihre Pläne zur drastischen Reduzierung der ICE-Halte in Friedberg zurückzunehmen. Aktuell sind 13 ICE-Halte in Friedberg vorgesehen, doch die Deutsche Bahn möchte diese Zahl auf lediglich zwei reduzieren. Dies stößt auf heftige Kritik, denn der Hauptbahnhof Friedberg spielt eine zentrale Rolle als Verkehrsdrehscheibe zwischen Frankfurt und Gießen. Die Bedeutung von gut ausgebauten Verbindungen für die Region wurde von verschiedenen Fraktionsvertretern klar herausgestellt.
„Gute Anbindungen im Nah- und Fernverkehr sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unserer Region“, machte Sebastian Wysocki, der CDU-Fraktionsvorsitzende, deutlich. Die Grünen unterstützen diese Position und haben ebenfalls einen Resolutionsentwurf vorgelegt, der den Erhalt der ICE-Halte fordert. Interessanterweise hatte die FDP vorgeschlagen, die Forderungen an die Deutsche Bahn und das Ministerium zu streichen und stattdessen die Bundestagsabgeordneten einzubinden, was auf gemischte Reaktionen stieß.
Diskussionen im Kreistag
Ein weiterer Antrag, der nur von der AfD eingebracht wurde, betraf die Verkehrssicherheit an einer Fußgängerampel in Glauburg-Stockheim. Dieser Dringlichkeitsantrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt – ein Vorstoß, der am Ende nicht die notwendige Unterstützung fand. „Der angeblich schwere Unfall an der Ampel ist in der Polizeistatistik nicht verzeichnet“, erklärte Kreisbeigeordnete Marion Götz von der SPD und wies auf die Diskussion über die Dringlichkeit des Antrags hin, die überwiegend ablehnend ausfiel. Diese Entwicklungen werfen auch Licht auf die bevorstehenden Kommunalwahlen und die internen Spannungen innerhalb der Koalition zwischen CDU und SPD, die sowohl von Grünen als auch von FDP kritisch beobachtet werden.
In einer produktiven Sitzungsunterbrechung erarbeiteten die Fraktionen einen gemeinsamen Resolutionstext, der die Deutsche Bahn auffordert, ihre Fahrplanänderungen zu revidieren. Landrat Jan Weckler von der CDU soll sich im RMV-Aufsichtsrat für den Erhalt der Verbindungen starkmachen. Der einstimmige Beschluss zur Resolution zeigt die Entschlossenheit des Kreistages, die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger nicht zu gefährden und den Erhalt wichtiger Regionalverbindungen zu sichern.
Fazit
Die Entwicklungen rund um die Bahnverbindungen in Friedberg sind ein Spiegelbild der aktuellen Verkehrspolitik und zeigen, wie wichtig lokale Initiativen und die Stimme der Bürger sind. Während die Anbindung zwischen großen Städten wie Frankfurt und Gießen gesichert werden soll, bleibt abzuwarten, wie die Deutsche Bahn auf diesen politischen Druck reagiert. Klar ist jedoch: der Kreistag ist entschlossen, die Interessen der Region zu vertreten und dafür zu kämpfen, dass die Mobilität in der Wetterau nicht ins Hintertreffen gerät.