Österreich führt Rentenkürzungen ein: Was bedeutet das für uns?

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Österreich plant ab 2026 eine soziale Staffelung bei Rentenerhöhungen, um Einsparungen von 350 Millionen Euro zu erzielen.

Österreich plant ab 2026 eine soziale Staffelung bei Rentenerhöhungen, um Einsparungen von 350 Millionen Euro zu erzielen.
Österreich plant ab 2026 eine soziale Staffelung bei Rentenerhöhungen, um Einsparungen von 350 Millionen Euro zu erzielen.

Österreich führt Rentenkürzungen ein: Was bedeutet das für uns?

Die Regierung in Österreich hat große Pläne hinsichtlich der Rentenkürzungen entworfen. So kündigte Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) an, dass ab dem Jahr 2026 eine „soziale Staffelung“ bei der Rentenerhöhung eingeführt wird. Dieses Vorhaben, das sowohl Unterstützung als auch Widerstand hervorruft, soll deutlich spürbare Einsparungen in den Sozialausgaben mit sich bringen. Laut dem Giessener Anzeiger wird der Inflationsausgleich weiterhin gesetzlich vorgeschrieben sein, allerdings plant die Regierung, gewisse Abweichungen davon zuzulassen, um den angespannten Budgetrahmen zu entlasten.

Das Kernstück der Reform besteht in der Einteilung der Rentenerhöhungen: Renten bis zu 2500 Euro brutto monatlich sollen um 2,7 Prozent angehoben werden, was eine maximale Erhöhung von 67,50 Euro zur Folge hat. Für Renten, die die 2500-Euro-Grenze überschreiten, gibt es hingegen nur einen fixen Betrag von 67,50 Euro. Damit erhalten diese Rentner nicht den vollen Inflationsausgleich. So könnte sich die durchschnittliche Anpassung der Renten auf rund 2,25 Prozent belaufen, wovon sich die Regierung Einsparungen in Höhe von etwa 350 Millionen Euro erhofft. Diese Einsparungen sind über die gesamte Legislaturperiode auf insgesamt 1,4 Milliarden Euro angelegt, berichtet die ORF.

Politisches Rauschen und Widerstand

Auch wenn die Pläne offiziell noch nicht bestätigt sind, gibt es bereits informelle Absichtserklärungen aus Regierungskreisen. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) äußerte sich skeptisch zu einer Erhöhung, die den gesetzlichen Anpassungsfaktor von 2,7 Prozent überschreiten würde. In der Diskussion um eine soziale Staffelung schlossen sich verschiedene SPÖ-Vertreter der Forderung an, dass vor allem kleinere und mittlere Pensionen die volle Anpassung erhalten sollten. Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) bekräftigte in der ORF-Pressestunde, dass eine Staffelung durchaus eine der Optionen sei, wollte aber noch keine konkreten Zahlen nennen. Die Debatte ist jedoch hitzig, und viele Bürger zeigen sich besorgt über mögliche Benachteiligungen der Rentner, insbesondere derjenigen mit niedrigen Pensionen.

In Österreich wird das Rentensystem häufig als Vorbild für Deutschland angeführt. Dort stellt sich die Situation jedoch anders dar: Die durchschnittliche Altersrente beträgt etwa 1154 Euro monatlich und Männer erhalten im Schnitt 1405 Euro, während Frauen nur durchschnittlich 955 Euro bekommen. In Deutschland genießen Rentner nicht den gleichen automatischen Inflationsausgleich wie in Österreich, wo Rentner im Schnitt 87 Prozent ihres letzten Netto-Gehalts erhalten, so Welt.de.

Während die österreichische Regierung sich also auf eine neue Rentenreform zubewegt, bleibt abzuwarten, wie sich die Maßnahmen konkret auf die Betroffenen auswirken werden. Der Weg zur sozialen Staffelung ist mit vielen politischen Hürden gepflastert und noch längst nicht in Stein gemeißelt.