Pflanzen im Stress: So überstehen Ihre Gartenblumen die Hitze!

Pflanzen im Stress: So überstehen Ihre Gartenblumen die Hitze!
Die Sommerhitze bringt nicht nur Genuss, sondern auch Herausforderungen für unsere Gärten. Wie die aktuellen Wetterextreme zeigen, leiden Pflanzen unter Hitze, Starkregen und Stürmen. Diese schnell wechselnden Wetterlagen erhöhen den Stress für Grünpflanzen und machen sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Regina Fischer vom Industrieverband Agrar (IVA) macht klar, dass es höchste Zeit ist, die Gärten an diese neuen Bedingungen anzupassen. Der Schlüssel liegt darin, standortgerecht zu pflanzen und robuste Arten auszuwählen, um die Gartenfreude auch in bunten Zeiten zu erhalten. So empfiehlt sie attraktive blühende Pflanzen wie die Kugeldistel und die Katzenminze sowie Nutzpflanzen wie Rote Bete und Pastinaken, die tolle Erträge versprechen. Auch besondere Gehölze wie der Amberbaum und die Felsenbirne finden ihren Platz in der Liste der Empfehlungen.
Doch nicht nur die Auswahl der Pflanzen ist entscheidend. Auch das richtige Wassermanagement steht im Fokus der Gartenpflege. So ist es beispielsweise ratsam, Wasser in Zisternen oder Regentonnen zu sammeln, um bei Trockenheit gut gerüstet zu sein. Auf wasserdurchlässige Beläge und begrünten Flächen sollte ebenfalls nicht vergessen werden, denn diese helfen, Regenwasser gezielt versickern zu lassen. Die beste Bewässerungsmethode: seltener, dafür intensiv – etwa 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter in den frühe Morgenstunden. Mulch oder Bodendecker wiederum schützen den Boden vor Austrocknung, während Humus und das flache Lockern der Erde die Nährstoffversorgung optimieren. Der Einsatz von Dünger kann schließlich auch helfen, die Widerstandskraft der Pflanzen zu stärken und Stresssymptome wie Welke und Blattverfärbungen zu vermeiden.
Robuste Pflanzen für neue Anforderungen
Ein interessantes Projekt an der TU Berlin greift diese Thematik auf und erforscht geeignete Stauden und Gräser für so genannte Versickerungsmulden. Diese Flächen, die 14 x 3 Meter groß sind und als Tests auf dem Gelände in Berlin-Dahlem dienen, haben das Ziel, die biologische Vielfalt zu fördern und die Städte auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Versickerungsmulden können helfen, die Kanalisation bei Starkregen zu entlasten und gleichzeitig Regenwasser zu speichern. Die Sorge um starke Niederschläge und Trockenheit wird also mehr denn je ernst genommen, indem langlebige Pflanzen angepflanzt werden, die sowohl unter Belastung gedeihen als auch für Insekten wertvolle Nahrungsquellen bieten. Zu den Bestandteilen der Bepflanzung seit Herbst 2021 zählen unter anderem die Steppen-Wolfsmilch und der Steppen-Salbei.
Seit Frühjahr 2022 wird die Vitalität dieser Pflanzen unter verschiedenen Bedingungen untersucht, die sowohl vegetative als auch generative Merkmale berücksichtigen. Ziel ist nicht nur die Koexistenz mehrerer Pflanzenarten über Jahre, sondern auch die Schaffung eines Biotopnetzwerks zur Förderung der Biodiversität in unseren Städten.
Kommunale Verantwortung und Naturbasierte Lösungen
Doch wie wird dieser Wandel in den Städten weiter vorangetrieben? Die Antwort liegt in der zunehmend anerkannten Rolle naturbasierter Lösungen (NbS), die durch die UNEA definiert wurden. Diese Lösungen reichen von der Wiederherstellung und Schaffung von Grünflächen bis zur nachhaltigen Bewirtschaftung von urbanem Wasser. Kommunen spielen hier eine Schlüsselrolle, denn sie sind für Planung und Umsetzung solcher Projekte zuständig. Die zahlreichen Vorteile, die durch NbS entstehen, sind vielseitig: Sie verbessern nicht nur die Lebensqualität, sondern tragen auch aktiv zum Hochwasserschutz und zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei.
Ein paar Beispiele aus anderen Städten zeigen, wie innovativ die Ansätze sein können. In Wien etwa werden Straßen und Freiflächen begrünt, während in Kopenhagen durchlässige Oberflächen und Gründächer zur Bewältigung von Starkregenereignissen installiert werden. Hamburg hat das Ziel, bis 2024 70% der Neubauten mit grünen Dächern auszustatten. Diese Initiativen en masse geben einen Ausblick auf eine grünere Zukunft für unsere urbanen Räume.
Wenn wir den Herausforderungen des Klimawandels etwas entgegensetzen wollen, dann ist die richtige Planung in Gelassenheit und eine gute Portion grüner Daumen gefragt. So können wir den Sommer nicht nur überstehen, sondern ihn auch genießen!
Für nähere Informationen und wertvolle Tipps kann man die Seiten von 24garten, Transforming Cities und Umweltbundesamt besuchen.