Zehn Jahre an.ge.kommen : Ein Rückblick auf Hoffnung und Gemeinschaft

Zehn Jahre an.ge.kommen : Ein Rückblick auf Hoffnung und Gemeinschaft
Hannah-Arendt-Straße, Gießen, Deutschland - In Gießen wird in diesem Juni ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert. Der interkulturelle Verein „An.ge.kommen“ blickt auf eine erfolgreiche Dekade zurück. 2015 gegründet, als die Zahl der schutzsuchenden Menschen in Deutschland stark anstieg, hat der Verein es sich zur Aufgabe gemacht, die individuellen Bedürfnisse von Geflüchteten zu unterstützen, beispielsweise bei Behördengängen, Arztbesuchen und der Jobsuche. Auch Sprachkurse und soziale Begegnungen stehen im Fokus des Vereins, um geflüchteten Menschen einen menschlichen Zugang zu ihrem neuen Lebensumfeld zu bieten, wie der Gießener Anzeiger berichtet.
Der Bedarf an solchen Angeboten war und ist enorm. Über 1000 Menschen haben den Verein bereits in den vergangenen Jahren aufgesucht. Unterstützt wird „An.ge.kommen“ von hunderten ehrenamtlichen Helfern, die zum Teil aus ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten kommen – von Rentnern bis hin zu Berufstätigen. Dieses breite Unterstützernetzwerk ist ein bedeutender Grundpfeiler der Organisation, die seit ihrer Gründung auf dem Weg ist, ein Wahrzeichen der Gemeinschaft und des Miteinanders in Gießen zu werden.
Ein Ort der Begegnung
Die Anfänge waren bescheiden – in den ersten Jahren fanden die Aktivitäten im öffentlichen Raum statt, da es noch keine eigenen Räumlichkeiten gab. 2017 erhielt der Verein sein erstes Büro in der Sophie-Scholl-Schule; 2019 fiel der Umzug in die Walltorstraße, und 2023 schließlich folgte der Wechsel in das Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZiBB) in der Hannah-Arendt-Straße. Diese Veränderung wird als positiver Schritt angesehen, um nachhaltige Begegnungen zu fördern, so der Gießener Allgemeine.
„An.ge.kommen“ bietet nicht nur Sprachkurse, sondern auch viele Freizeitaktivitäten an. Das Nachbarschafts-Café Toller des Umsonstladens öffnet jeden Dienstag seine Türen für einen offenen Treff. Diese regelmäßigen Veranstaltungen fördern den Austausch und helfen, den gesellschaftlichen Druck, dem Geflüchtete oft ausgesetzt sind, ein Stück weit aufzuweichen.
Finanzielle Herausforderungen und ein Blick in die Zukunft
Trotz aller Erfolge sieht sich der Verein jedoch mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Die finanziellen Sorgen wachsen, da steigende Betriebskosten und ungewisse Spendeneinnahmen drücken. Gleichzeitig kämpfen Geflüchtete mit strukturellen Problemen, wie langen Wartezeiten für Sprachkurse oder Arbeitsgenehmigungen – Themen, die derzeit heftig diskutiert werden. Die Debatte über das Asylrecht und Zurückweisungen an der Grenze tragen zur angespannten Situation bei, wie die Berichterstattung des Gießener Anzeigers unterstreicht.
Um auf die bestehenden Herausforderungen aufmerksam zu machen und das Bewusstsein für die Thematik zu schärfen, beteiligt sich der Verein am Weltflüchtlingstag am 18. Juni 2025 mit Kundgebungen und Infoständen auf dem Kirchplatz. Für das 10-jährige Bestehen wird zudem ein Ausflug mit anschließender gemütlicher Zusammenkunft geplant – keine große Feier, aber ein Zeichen der Gemeinschaft und der Hoffnung auf mehr Verständigung.
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Ort | Hannah-Arendt-Straße, Gießen, Deutschland |
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