Erlkönig in Obersuhl entdeckt: Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?

Erlkönig in Obersuhl entdeckt: Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?
Wildeck-Obersuhl, Deutschland - Die Suche nach dem geheimnisvollen fahrbaren Untersatz hat in Wildeck-Obersuhl, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, neue Dimensionen erreicht. Die Leser der O|N wurden am Donnerstagvormittag von einer aufmerksamen Leserin über die Sichtung eines sogenannten „Erlkönigs“ informiert. Bei diesen Erlkönigen handelt es sich um getarnte Prototypen künftiger Automodelle, die mit einem auffälligen Dazzle-Muster beklebt sind, um ihre Designs geheim zu halten. Das Ziel dieser ausgeklügelten Tarnung? Die Fahrzeuge werden im Straßenverkehr getestet, ohne dass Journalisten und Autoliebhaber Details zu den neuen Modellen erkennen können.
Was genau hat es mit diesen „Erlkönigen“ auf sich? Ursprünglich wurde dieser Begriff in den 1950er Jahren geprägt, als Journalisten in der Fachzeitschrift „auto, motor und sport“ ungefragt Schnappschüsse von Testfahrzeugen veröffentlichten. Die regelmäßigen Berichte über unveröffentlichte Fahrzeuge fanden großen Anklang und gaben der Rubrik ihren Namen. Damit wird nicht nur ein schädliches Geheimnis von Unternehmen gewahrt, sondern auch der Nervenkitzel des Entdeckens geweckt. Denn wer der Erste sein kann, der ein neues Modell identifiziert, kommt in den Genuss von Belohnungen in Form von Geldprämien von Automobilzeitschriften, die zwischen 50 und 250 Euro für Fotos zahlen – für besonders seltene Modelle auch vierstellige Beträge.
Tarnung im Detail
Die Dazzle-Muster selbst sind eine Kunst für sich. Inspiriert von den Tarnmustern der britischen Royal Navy aus dem Ersten Weltkrieg, verwenden sie schwarze und weiße Rechtecke, die dazu dienen, die Größenabschätzung des Fahrzeugs zu erschweren. Diese Technik hat sich als äußerst effektiv erwiesen, um die Erkennung durch aufmerksame Fotografen und Autoliebhaber zu erschweren. Dabei ist die Entwicklergemeinschaft rund um die Automobilhersteller ständig am Experimentieren, um die Tarnfolien weiter zu optimieren. Einige Prototypen können auch in Fahrzeugfarbe foliert werden, was sie unauffälliger macht und ein gutes Händchen in der Optik der Tarnung erfordert.
Doch nicht nur beim Design der Tarnfolien gibt es Neuigkeiten. Innovationsdrang und technologische Entwicklungen in der Smartphonefotografie haben dazu geführt, dass Autohersteller aufgefordert werden, intelligente Tarnungen zu verwenden. In einer Welt, in der potenzielle Enthusiasten kaum mehrere Minuten warten können, um einen Erlkönig fotografisch festzuhalten, sind ausgefeilte Technologien gefragt. Einige Produzenten setzen sogar Schaumstoffunterlagen ein, um die charakteristischen Fahrzeugkonturen zu verbergen.
Die Faszination der Erlkönige
Die Faszination dieser Prototypen wird durch den Mythos, der um sie herum existiert, noch verstärkt. Der Name „Erlkönig“ verweist nicht nur auf die geheimen Erprobungen der Testwagen, sondern hat auch seinen Ursprung in Goethes berühmtem Gedicht, in dem die geheimnisvollen und oft unerreichbaren Aspekte der Natur angesprochen werden. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Fahrzeuge ein gewisses mystisches Flair besitzen und ein regelrechtes Spektakel hervorrufen, sobald sie erstmals auf der Straße gesichtet werden.
Es bleibt abzuwarten, um welches Modell es sich bei dem zuletzt gesichteten Erlkönig handelt und was die Automobilwelt als nächstes überraschen wird. Auf jeden Fall sind die Straßen von Wildeck-Obersuhl derzeit ein spannender Ort für alle Car Enthusiasten, die den nächsten großen Wurf der Automobilindustrie nicht verpassen wollen.
Für viele bleibt es ein Rätsel – aber das ist genau das, was den Sinn und Zweck dieser Erlkönige ausmacht: Verborgene Schönheit in der Tarnung und die Vorfreude auf das, was da noch kommen mag. So ist das Spiel der Autohersteller – und wir alle sind eingeladen, Teil davon zu sein.
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Ort | Wildeck-Obersuhl, Deutschland |
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