Diebe auf frischer Tat: Trio stiehlt Hunderte Liter Frittierfett in Kassel!

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In Kassel wurde ein Trio beim Diebstahl von Hunderte Litern altem Frittierfett ertappt, das für Recyclingunternehmen wertvoll ist.

In Kassel wurde ein Trio beim Diebstahl von Hunderte Litern altem Frittierfett ertappt, das für Recyclingunternehmen wertvoll ist.
In Kassel wurde ein Trio beim Diebstahl von Hunderte Litern altem Frittierfett ertappt, das für Recyclingunternehmen wertvoll ist.

Diebe auf frischer Tat: Trio stiehlt Hunderte Liter Frittierfett in Kassel!

Was sich da in Kassel abgespielt hat, klingt fast wie aus einem Film: Ein Trio hat Hunderte Liter altes Frittierfett aus einem Restaurant gestohlen. Am Mittwochmorgen, dem 3. Dezember 2025, ertappte die Polizei die drei Verdächtigen—zwei Männer und eine Frau—auf frischer Tat, als sie eine Tonne mit 100 Litern des wertvollen Stoffs in ihren Transporter luden. Altes Frittierfett, das in speziellen Firmen zu Kraftstoffen recycelt wird, hat nach Angaben der Polizei einen hohen Stellenwert, was die Tat verständlich, aber keineswegs entschuldbar macht. Laut ffh.de hat das Duo somit nicht nur ein kriminelles Unternehmen aufgebaut, sondern womöglich auch ordentlich Geld verdient.

Doch Was steckt eigentlich hinter diesem Diebstahl? Eine wachsende Anzahl von kriminellen Banden in Deutschland hat sich auf den Raub von alten Speisefetten spezialisiert, berichten die Tagesschau und Tagesspiegel. In den vergangenen Jahren sind die Diebstähle massiv angestiegen, wobei im Jahr 2023 über 7.000 Fälle angezeigt wurden. Die Täter bedienen sich in der Regel spezieller Tonnen, die in den Hinterhöfen von Restaurants stehen und oft nicht richtig gesichert sind. Dabei wird das Fett entweder abpumpen oder die Behälter selbst mitgenommen.

Wertvoller Sekundärrohstoff

Warum ist altes Frittierfett so beliebt bei Kriminellen? Ganz einfach: Es handelt sich um einen gefragten Sekundärrohstoff, der jährlich in Deutschland rund 120.000 Tonnen anfallt. Unternehmen verdienen damit nicht unerheblich, denn der Preis für aufbereitetes Fett kann bis zu 900 Euro pro 1.000 Kilogramm betragen. Daher ist der Anreiz für Diebe groß, tote Kübel zu plündern. Das Geld, welches Restaurant-Betreiber für ihre Altfette bekommen, ist für viele von ihnen existenziell wichtig. Ein Unternehmer aus der Pfalz erklärte, dass er allein in diesem Jahr bereits 40.000 Euro durch Diebstähle verloren hat.

Ein weiteres Problem stellt die mangelnde Verurteilung von Tätern dar. Die Polizei sieht die Diebstähle oft als kleinere Delikte, während der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) von einem hohen Organisierungsgrad und einem jährlichen Gesamtschaden im Millionenbereich spricht. Viele Verfahren werden eingestellt, und eine belastbare, effektive Lösung scheint weit entfernt zu sein – trotz des wachsenden Drucks, diesen Missstand endlich zu bekämpfen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Nachfrage nach Altspeisefett wird in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen, insbesondere im Hinblick auf seine Verwendung für die Biodiesel-Herstellung. Dies könnte die Situation weiter anheizen und mehr Diebstähle nach sich ziehen. Immerhin gibt es bereits Hinweise darauf, dass die Kriminellen sogar keine Angst haben, von den deutschen Behörden erwischt zu werden. Die Debatte über alternative Maßnahmen, wie die Einführung spezieller Staatsanwaltschaften und die Verwendung von GPS-Trackern an den Tonnen, ist mehr als überfällig, denn so lässt sich wenigstens ein gewisses Maß an Sicherheit schaffen.

Während in Kassel also ein weiteres Kapitel über mutmaßliche Fett-Diebe aufgeschlagen wurde, bleibt abzuwarten, was die Zukunft für die Gastronomie und die Entsorgungsunternehmen bringen wird. Eines ist sicher: Da liegt was an, und zwar ein ganz großes Stück Fett!