Kassel Weihnachtsmarkt: Lumumba-Getränk wegen Rassismusverbot gestrichen!
Kassel verbietet die Bezeichnung „Lumumba“ für heiße Getränke auf dem Weihnachtsmarkt, um Rassismus zu vermeiden.

Kassel Weihnachtsmarkt: Lumumba-Getränk wegen Rassismusverbot gestrichen!
In diesem Jahr steht der Weihnachtsmarkt in Kassel im Zeichen eines umstrittenen Themas, das viele Gemüter bewegt. Kassel Marketing hat entschieden, dass das Getränk „Lumumba“, ein Kakao-Getränk mit Rum, nicht mehr verkauft werden darf. Diese Maßnahme ist das Ergebnis von kritischen Stimmen, die den Namen als rassistisch empfinden, da er an den kongolesischen Freiheitskämpfer Patrice Lumumba erinnert. Eine Sprecherin des Unternehmens betont, dass der Weihnachtsmarkt ein Platz des Willkommens und des Respekts für alle Besucher sein soll. Dies folgt auf vorherige Empfehlungen der Stadt Frankfurt, die bereits im letzten Jahr einen ähnlichen Schritt unternommen hatte, in dem sie den Standbetreibern nahelegte, den Namen nicht mehr zu verwenden. Die Reaktionen auf die Entscheidung sind gemischt, mit einigen Standbetreibern, die sich verärgert zeigen, jedoch nach einer E-Mail von Kassel Marketing ihren Produktnamen ändern mussten, um möglichen Ausschlüssen vom Markt zuvorzukommen.
Patrice Lumumba, der erste Ministerpräsident des Kongo nach der Unabhängigkeit von Belgien, wurde 1960 im Alter von nur 35 Jahren Opfer eines Staatsstreichs und später extralegal hingerichtet. Kritiker sehen in der Verwendung seines Namens für ein alkoholisches Getränk eine Verhöhnung seines Erbes und seiner tragischen Geschichte. Kassel Marketing hebt hervor, dass Rassismus in jeglicher Form nicht toleriert wird und dies auch die Geschäftsbedingungen für die Pachtverträge der Standbetreiber widerspiegelt. In anderen Städten, wie Frankfurt und Mainz, hat sich bereits etabliert, das Getränk unter einem unproblematischen Namen zu verkaufen, etwa als „Kakao mit Schuss“.
Die Veränderungen am Kasseler Weihnachtsmarkt
Besonders auffallend ist die Umbenennung des Getrankes durch den Betreiber von Rupperts Almhütte, der nun „Lamumba“ verwendet. Er äußert jedoch Unverständnis über den öffentlichen Aufschrei, da der Name ursprünglich aus Spanien übernommen wurde. Die Diskussion um die Getränkenamen wirft auch größere Fragen über öffentliche Symbole und deren Bedeutungen auf. Die Kritiker wollen, dass solche Namen nicht leichtfertig verwendet werden, insbesondere wenn sie mit einer so tragischen Geschichte verbunden sind.
Die Entscheidung von Kassel Marketing ist nur ein Teil eines größeren gesellschaftlichen Wandels, der in den letzten Jahren immer mehr an Fahrt aufgenommen hat. Die Diskussion über Kontroversen in Bezug auf Denkmäler und öffentliche Platznamen, die ebenfalls in der Öffentlichkeit erörtert werden, zeigt, wie wichtig es ist, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Diese Debatten sind nicht nur in Deutschland von Relevanz, sondern auch international zu beobachten, wie etwa in Genf, wo Denkmäler, die mit Rassismus, Kolonialismus oder Sklaverei in Verbindung stehen, unter die Lupe genommen werden. Der Umgang mit solchen Themen erfordert eine klare Vision und öffentliche Politik, um mit umstrittenen Symbolen und deren Bedeutung umzugehen. HNA berichtet, dass die Standbetreiber bisher der Aufforderung zur Umbenennung nachgekommen sind, um den wertvollen Platz als respektvollen und einladenden Raum für alle Besucher zu wahren.
In Anbetracht der Kontroversen, die rund um das Getränk und die Bezeichnung entstanden sind, wird der Kasseler Weihnachtsmarkt auch in dieser Saison ein Ort des Austauschs und der Diskussionen bleiben, während die Stadt weiterhin hinter der Botschaft steht, dass Rassismus keinen Platz hat.