Weihnachtsstress: Paketboten kämpfen gegen schwere Lasten und Zeitdruck!
Paketboten erleben in der Vorweihnachtszeit extremen Stress. Hohe Arbeitsbelastung fordert gesundheitliche Risiken und verlangt nach besseren Arbeitsbedingungen.

Weihnachtsstress: Paketboten kämpfen gegen schwere Lasten und Zeitdruck!
Die Weihnachtszeit bringt nicht nur festliche Stimmung, sondern auch immense Herausforderungen für die Paketboten in Köln. Laut einem Bericht von fr.de ist das Arbeitsaufkommen für die Zusteller in dieser quietschbunten Zeit enorm. Der DHL-Zusteller Steve Josch liefert an Spitzentagen über 200 Pakete – ein klarer Anstieg im Vergleich zu den üblichen 150. Diese Überlastung tritt besonders häufig auf bei Mehrfamilienhäusern ohne Aufzug, wo schweres Heben an der Tagesordnung ist. Über 30 Kilogramm bringen die Boten täglich weit nach oben, was nicht nur anstrengend, sondern auch gesundheitlich riskant ist.
Josch, der seit 16 Jahren als Paketbote arbeitet, beschreibt seinen Job als umkämpft, aber auch als Fitnessprogramm. Doch die körperliche Belastung und der Druck, alles rechtzeitig zu liefern, setzen ihm mehr und mehr zu. Seine vertraglich festgelegte Arbeitszeit beträgt 7,5 Stunden, inklusive eines bescheidenen Zeitpuffers von 45 Minuten. Diese Vorgaben werden in den stressigsten Phasen, wie der Vorweihnachtszeit, nicht immer eingehalten.
Stress und mangelnde Wertschätzung
Die anhaltende Nachfrage während der Weihnachtszeit führt dazu, dass viele Paketboten über ihre Kräfte hinaus arbeiten müssen. Eine Umfrage von n-tv zeigt, dass viele Zusteller regelmäßig die zulässigen Arbeitszeiten überschreiten und Pausen ausfallen. Dies schlägt sich negativ auf die Qualität ihrer Arbeit nieder – stolze 79 Prozent der Befragten berichten von Abstrichen in der Zustellqualität. Besonders betroffen sind Paketboten, die für Subunternehmen tätig sind, wo die Bedingungen oft noch ungünstiger sind.
Starke körperliche Beschwerden sind eine weitere Schattenseite des Jobs: Laut einer Untersuchung der AOK Rheinland/Hamburg sind täglich 8 von 100 Zustellern krankheitsbedingt nicht einsatzfähig. Der Großteil dieser Ausfälle ist auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen, eine Tatsache, die auch im Kontext der hohen physischen Anforderungen an die Zusteller alarmierend ist.
Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen
Die Gewerkschaft Verdi ist nicht untätig und fordert bereits seit einiger Zeit politische Maßnahmen zum Schutz der Paketboten. Vorschläge wie ein Verbot von Einzelzustellungen für schwere Pakete über 20 Kilogramm und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen stehen auf der Agenda. Sie beklagt auch die mangelnde Wertschätzung durch die Kunden, wobei kleine Aufmerksamkeiten wie Trinkgeld und Dank oft Mangelware sind. Joschs Kollegin, Kerstin Klein, hat sich mit einer Mütze im Grinch-Stil auf die teils trüben Kundenreaktionen eingestellt, und ihre Weihnachtsfreude hat erheblich gelitten.
Um dem Stress entgegenzuwirken, hat DHL bereits 10.000 Aushilfskräfte eingestellt, um den Paketfluss während der Feiertage besser bewältigen zu können. Diese Maßnahmen könnten zumindest einen Teil der Belastung für die dauerhaften Mitarbeiter abmildern.
Doch trotz der Herausforderungen blicken viele Paketboten optimistisch in die Zukunft. Für richtiges Dankeschön geben sie sich alle Mühe, um zu liefern. Schließlich wissen sie, dass gerade die Weihnachtszeit eine Zeit der Freude sein sollte, nicht nur für die Empfänger der Pakete, sondern auch für die fleißigen Zusteller. Positives Feedback von älteren Kunden und kleine Gesten der Dankbarkeit geben den Paketboten viel zurück und sind ein Lichtblick in dieser hektischen Zeit.