Kritik am Rettungsdienst in Hessen: Patientensicherheit gefährdet!

Kritik am Rettungsdienst in Hessen: Patientensicherheit gefährdet!
In einer aktuellen Diskussion über die Zukunft des Rettungsdienstes in Hessen zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild ab. Der kürzlich veröffentlichte Prüfbericht beleuchtet, dass die Patientensicherheit gefährdet ist. Aus unterschiedlichen Versorgungsstandards und überflüssigen Kommunikationswegen resultieren schwerwiegende Probleme. Rettungswagen müssen sich oft mit medizinisch nicht notwendigen Einsätzen herumschlagen, sodass sie bei echten Notfällen zu spät oder gar nicht zur Verfügung stehen.
Besonders hervorzuheben ist, dass Verzögerungen bei der Alarmierung der Rettungsdienste zunehmen, teils aufgrund regionaler Zuständigkeiten. Die Daten wurden in einer umfassenden Erhebung von der Landesvertretung des Verbands der Ersatzkassen aus allen 25 Leitstellen in Hessen zusammengetragen, und die Verbände fordern nun konkrete Maßnahmen zur Verbesserung.
Neuer Rettungsdienstplan auf dem Tisch
Die Ministerin betont, dass nachhaltige Strukturen für die Notfallversorgung sowie die Arbeitsbedingungen der Rettungskräfte entschieden verbessert werden müssen. Besonders der steigende Fachkräftebedarf und die zunehmenden Einsatzzahlen stellen eine Herausforderung dar, die nicht ignoriert werden kann. Zukünftig sollen auch spezielle Notfall-Krankentransportwagen (N-KTW) zum Einsatz kommen, um die regulären Rettungswagen zu entlasten.
Statische Zahlen und Herausforderungen
Im Hinblick auf die aktuellen Zahlen lässt sich sagen, dass der Druck auf den Rettungsdienst stetig wächst. Im Jahr 2023 gab es in Deutschland insgesamt 6.405.222 Notarzteinsätze, was einem Anstieg von nahezu 22 Prozent gegenüber 2013 entspricht. Leider sind nur 10 bis 15 Prozent dieser Einsätze als wirklich notwendig anzusehen, weil es an einer verbindlichen Definition für medizinisch notwendige Notrufe fehlt.
Spannend ist auch, dass rund 89.000 Personen im Rettungsdienst tätig sind, was fast 68 Prozent mehr als noch vor einem Jahrzehnt ist. Die Notfallambulanzen sind besonders an Werktagen überlastet, was infolge der Sprechzeiten der Vertragsärzte nicht unerheblich ist. Oftmals werden hier nicht einmal schwere Notfälle behandelt, sondern Fälle, die in der vertragsärztlichen Versorgung nicht ausreichend abgedeckt sind.
Insgesamt ist klar, dass der Rettungsdienst in Hessen und deutschlandweit vor großen Herausforderungen steht. Die akuten Probleme hinsichtlich der Notfallversorgung und Personalausstattung erfordern umgehende und durchdachte Lösungen, um die Patientensicherheit in jeder Lage zu gewährleisten. Die Reformdebatten, in denen der Rettungsdienst eine essentielle Rolle spielt, sindförderlich für die Zukunft dieser wichtigen Dienstleistung.