Insolvenz trifft Tiefbauer: Glasfaserausbau im Main-Kinzig-Kreis wackelt!

Insolvenz trifft Tiefbauer: Glasfaserausbau im Main-Kinzig-Kreis wackelt!
Jossgrund, Deutschland - In Bad Soden-Salmünster sorgt die vorläufige Insolvenz des Tiefbauunternehmens Kurt Leitungstiefbau für Aufregung. Das Unternehmen, das derzeit mit dem Glasfaserausbau im Main-Kinzig-Kreis betraut ist, hat kürzlich Insolvenz angemeldet. Diese Situation stellt den Fortschritt des Projekts, das bis 2027 eine flächendeckende Glasfaser-Versorgung zum Ziel hat, vor neue Herausforderungen. Allerdings gibt die Breitband Main-Kinzig GmbH Entwarnung: Es wird keinen Baustopp geben, die Arbeiten sollen fortgesetzt werden, berichtet die Fuldaer Zeitung.
Die Kommune verfolgt das Ziel, die begonnenen Bauabschnitte abzuschließen. In Jossgrund, wo das Unternehmen aktiv ist, wird nun ein Gespräch mit dem Insolvenzverwalter erwartet, um die Fortführung der Arbeiten zu klären. Die Mitarbeitenden des insolventen Unternehmens können vorerst mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit rechnen, die deren Löhne für drei Monate garantiert.
Kritik an den Bauarbeiten
Bürgermeister Dominik Brasch, parteilos, äußert deutliche Kritik an der mangelhaften Bauausführung und den damit verbundenen Verzögerungen im Stadtteil Hausen. Er stellt fest, dass in der Vergangenheit Schäden im öffentlichen Raum festgestellt wurden und Fristen zur Fertigstellung nicht eingehalten wurden. Das Unternehmen wurde von der Meridiam Glasfaser Deutschland GmbH fristlos gekündigt, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Die Stadt selbst konnte aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht aktiv in die Auswahl der beauftragten Unternehmen eingreifen. Um dennoch den Fortschritt zu gewährleisten, wird nun ein Nachfolgeunternehmen aus Osthessen mit der Fortführung der Tiefbauarbeiten beauftragt. Der Magistrat wird in Kürze über notwendige Baustellen in Salmünster beraten, sodass der Wiederbeginn der Bauarbeiten bereits in der Planung steht.
Glasfaserausbau in Deutschland
Der Glasfaserausbau ist nicht nur ein Thema in Bad Soden-Salmünster, sondern deutschlandweit von Bedeutung. Die Ausbauquote liegt zwischen 40 und 43 Prozent, wobei Deutschland weiterhin hinter dem EU-Durchschnitt zurückbleibt. Laut Informationen von glasfaser-internet.info belegt Deutschland im FTTH Council Ranking 2024 sogar den letzten Platz unter den EU-Ländern. Dennoch aufholt die Nation im internationalen Vergleich, mit einer Abdeckung, die von 6,3 Prozent Ende 2021 auf 40 Prozent Ende 2023 gestiegen ist.
Die Deutsche Telekom plant, bis 2030 ein vollständiges Glasfasernetz aufzubauen, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Trotz der positiven Perspektiven bleibt das Interesse der Verbraucher an Highspeed-Internet begrenzt. Grund dafür sind oft fehlende Mehrwerte sowie höhere Kosten, die viele Haushalte vom Breitbandanschluss abhalten.
In dieser gemischten Landschaft aus Herausforderungen und positiven Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Bad Soden-Salmünster und darüber hinaus weiterentwickeln wird. Eines ist gewiss: Die Digitaliserung ist für viele Regionen in Deutschland derzeit ein heißes Eisen.
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Ort | Jossgrund, Deutschland |
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